FIA WEC
Von Oliver Müller – 19.11.2015-20:51
Marcel Fässler konnte im Audi R18 e-tron quattro beim Saisonfinale der Sportwagen-WM (FIA WEC) in den freien Trainings am Donnerstag die Konkurrenz hinter sich lassen. In der GTE Pro war Ferrari nicht zu schlagen.
Nach dem bisherigen Saisonverlauf ist es fast schon eine Überraschung: Denn die Bestzeit der ersten beiden freien Trainingssitzungen zu den 6 Stunden von Bahrain ging an Audi. Marcel Fässler umrundete den 5,412 Kilometer langen Kurs mit 1:42,133 min am schnellsten. Der Schweizer teilt sich den Audi R18 e-tron quattro mit André Lotterer und Benoit Tréluyer. Dieses Trio liegt in der WM-Wertung aktuell an Position zwei hinter den Porsche-Piloten Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley, die am Donnertag die zweitbeste Zeit für sich verbuchen konnten (1:42,800 min durch Timo Bernhard). Somit ist klar: Das Duell um die Fahrer-WM-Krone hat schon in den freien Trainingssitzungen ordentlich Fahrt aufgenommen – und wird bis zum Rennen hin richtig spannend: Denn Audi und Porsche lagen auch bei den Longrun-Zeiten sehr dicht beieinander. Wobei auch hier die Tendenz sogar eher in Richtung Audi zeigte.
Die Plätze drei und vier teilten sich ebenfalls ein Wagen aus Ingolstadt bzw. Weissach. Drittschnellster war der Audi von Lucas di Grassi, Loïc Duval und Oliver Jarvis, wo Duval eine 1:43,291 min. schaffte. Dahinter dann der zweite Porsche von Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb. Hier fuhr Dumas eine Rundenzeit von 1:43,454 min. Die beiden Toyota TS040 Hybrid belegten (wie schon fast selbstverständlich) die Positionen fünf und sechs mit über 1,7 bzw. über 2,1 Sekunden Rückstand nach ganz vorne. Bester Pilot war Alexander Wurz, der an diesem Wochenende seine Karriere als professioneller Rennfahrer beenden wird.
Hauptaugenmerk lag sowohl bei Toyota wie auch bei Audi und Porsche auf dem Aussortieren der Reifenmischungen für das Rennen. «Wir haben uns in beiden Trainings auf den Vergleich zwischen den Michelin-Pneus ‘soft hot’ und ‘soft hot plus’ konzentriert. Die Reifenbelastung ist auf dieser Strecke relativ einseitig, und das Grip-Niveau kann sich auch schnell ändern. Die Tatsache, dass im Rahmenprogramm einige Rennserien auf Pneus anderer Hersteller fahren, spielt dabei ebenso eine Rolle wie der auf die Strecke gewehte Wüstensand. Es gibt hier auch recht viel Pick-up, also Gummiabrieb, der an den Reifen kleben bleibt», erklärte Alex Hitzinger, Technischer Direktor bei Porsche.
Bei den privaten LMP1-Wagen war der Rebellion R-One von Nicolas Prost und Mathias Beche in Front. Beches Bestzeit war jedoch schon über 6,2 Sekunden hinter der Spitze der Werkswagen. Es folgten der CLM von Simon Trummer/Pierre Kaffer (+7,067) sowie der zweite Rebellion von Imperatori/Kraihamer/Tuscher (+7,552).
Während in der LMP2-Klasse der Ligier JS P2 von G-Drive Racing mit Gustavo Yacaman, Luis Felipe Derani und Ricardo Gonzalez nicht zu schlagen war (1:50,029 min), gab es in der GTE-Pro-Kategorie eine Doppelführung für Ferrari. Toni Vilander, der sich den F458 Italia mit Gianmaria Bruni teilt, war mit 1:59,402 min Klassenbester von dem Wagen der Teamkollegen Davide Rigon/James Calado mit 1:59,486 min. Dahinter dann der Porsche 911 RSR von Patrick Pilet und Frédéric Makowiecki sowie der Aston Martin Vantage von Christoffer Nygaard, Marco Sørensen und Nicki Thiim.
Am Freitag folgt dann noch das dritte freie Training sowie die Qualifikation zu den 6 Stunden von Bahrain. Das Rennen an sich startet dann am Samstag.