Die Behörden des von Unruhen erschütterten Königreichs Bahrain sind offenbar nervös und verschärfen ihre Einreisepolitik: Das zumindest erlebte eine deutsche Forscherdelegation, die Anfang November einen Kurzaufenthalt in der Hauptstadt Manama einlegen wollte.

Die vierköpfige Gruppe, darunter die Leiterin des Orientalischen Seminars der Universität Köln, hatte Flüge der bahrainischen Gulf Air gebucht und befand sich auf dem Weg in die irakische Stadt Kufa, um dort an einer interreligiösen Konferenz teilzunehmen – auf Einladung einer schiitischen Organisation. In Manama wollten die Forscher einen Stop-Over einlegen und am nächsten Tag weiterfliegen. Nach Aussagen der Veranstalter habe man eigens dafür gültige bahrainische Visa besorgt. Die Grenzpolizei habe der Delegation dennoch die Einreise verweigert – ohne Angabe von Gründen.

Nach zenith-Informationen begleitete auch ein hochrangiger Vertreter der »Organisation Schiitischer Gemeinden in Deutschland« die Gruppe, der ebenfalls deutscher Staatsbürger ist.

Seit 2011 kommt es in Bahrain regelmäßig zu schweren Auseinandersetzungen zwischen bewaffneten Ordnungskräften und regierungskritischen Demonstranten, die sich überwiegend aus der schiitischen Bevölkerungsmehrheit des Golfstaates rekrutieren. Insbesondere angesichts der Ende November anstehenden Aschura-Feierlichkeiten der Schiiten ist die Staatsmacht in Alarmbereitschaft. Ob die Tatsache, dass die Delegation auf Einladung einer schiitischen Organisation reisten, für das Verhalten der Behörden ausschlaggebend war, ist nicht bekannt.

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