Berger: "Red Bull wird ab Mitte der Saison vorne sein"

Gerhard Berger befindet sich nach einem Skiunfall auf dem Weg der Besserung.

Auf die neue Formel-1-Saison freut sich der Ex-Pilot, bei den Tests in Bahrain hat er sich vor Ort ein Bild gemacht.

Mit der APA – Austria Presse Agentur sprach der 54-jährige Tiroler vor Saisonstart in Melbourne über die Chancen von Red Bull, den neuen Sound der Königsklasse und seinen talentierten Neffen Lucas Auer.

Frage: Welchen Eindruck haben Sie aus Bahrain mitgenommen? Wie ist das Kräfteverhältnis in der Formel 1?

Gerhard Berger: Es ist allgemein bekannt, dass Mercedes einen guten Job gemacht hat, was den Antriebsstrang betrifft. Sie sind viel gefahren, auch gute Rundenzeiten. Die Mercedes-Teams sind von Motor und der Elektronik her am besten aufgestellt. Danach kommt Ferrari, dann Renault. Die sind kaum gefahren und haben Probleme. Nach drei Rennen wird Red Bull aber wieder da sein.

Frage: Wie kann man einen so großen Rückstand so schnell aufholen?

Berger: Renault hat die Entwicklung in der Motorenabteilung aus irgendeinem Grund verschlafen. Aber sie haben ausreichend Erfahrung und Ressourcen. Renault ist ein Autohersteller, der reagieren kann und muss.

Frage: Für wie konkurrenzfähig halten Sie das Weltmeisterteam?

Berger: Die Überhitzung zeigt, dass Adrian Newey wieder am Limit gebaut hat. Zu Beginn haben seine Autos immer mit Überhitzung zu kämpfen gehabt. Manchmal war das nach einem Rennen behoben, manchmal nach fünf, manchmal nach einer halben Saison. Wenn es aber einmal funktioniert, wenn er kommt, dann fährt er um alle anderen Kreise.

Frage: Das heißt, Sie trauen Red Bull trotz der aktuellen Probleme den fünften WM-Titel zu?

Berger: Red Bull hat das gleiche Team und die notwendigen Ressourcen. Schlussendlich werden sie wieder vorne dabei sein. Sie werden um die WM mitfahren, da bin ich mir sicher. Es kann sein, dass sie in den ersten drei Rennen schlecht ausschauen. Aber ich würde sie nicht unterschätzen. Außerdem ist es ganz sympathisch, wenn ein vierfacher Weltmeister auch einmal Feuer am Dach hat.

Frage: Inwieweit ist die Situation auch für Sebastian Vettel eine neue Herausforderung?

Berger: Das ist sie für alle Teammitglieder. Dieser Druck ist aber auch wichtig. Er zeigt, dass die Formel 1 ein konkurrenzfähiges Feld hat. Wie ich Dietrich Mateschitz kenne, liebt er diese Herausforderung. Er wird die Mannschaft antreiben. Ich bin mir ganz sicher, dass sie ab Mitte der Saison vorne sein werden.

Frage: Das Reglement bringt einschneidende Veränderungen. Was halten Sie davon?

Berger: Aus meiner Sicht war es ein großer Schritt nach vorne. Bis zu meinem Besuch in Bahrain war ich kritisch. Ich habe es zu technisch gefunden, für die Fans zu kompliziert. Das muss ich aber revidieren. Das ist Formel 1 pur. Die Autos sind 20 km/h schneller auf der Geraden und haben auch aus den Ecken richtig Power. Ich finde auch den Sound gut. Die Kritik daran kommt hauptsächlich von Leuten, die die neuen Motoren noch nicht gehört haben.

Frage: Worauf müssen sich die Fahrer einstellen?

Berger: Sie haben mehr Arbeit mit Querstehen. Die Hinterreifen werden mehr belastet. Durch die komplexe Technik wird es am Anfang mehr Defekte und Ausfälle geben. Dazu kommt das Sprit-Thema. Der Fahrer wird immer gefordert sein – einmal mit mehr, einmal mit weniger Leistung. Das ergibt auch unterschiedliche Strategien. Das werden turbulente Rennen im letzten Drittel.

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