Andreas Klingler ist dieser Tage ganz entspannt. Der Renndirektor der Challenge Walchsee ist in dieser Funktion auch für die Premiere der Challenge Bahrain verantwortlich und wartet mit einer gewissen Vorfreude auf den Start am Samstagmorgen (4:30 Uhr MEZ). Ein kleines Problem aber hat Klingler doch.
Die Organisatoren beschäftigen sich wenige Tage vor dem Rennen mit der Frage, wie genau der Schwimmstart erfolgen soll, damit die königliche Familie einen schönen Blick auf das Geschehen hat. Letztlich ein Luxusproblem, das rechtzeitig gelöst sein wird. Eine andere Frage ist die nach der Rennbekleidung der Athleten, vor allem die der Athletinnen. Zuviel Haut darf in einem Land, in dem über 70 Prozent der Bevölkerung dem Islam angehören, nicht gezeigt werden. Freie Triathletinnen-Hüften in knappen Badeanzügen wird man nicht zu sehen bekommen, denn laut Reglement müssen die Beine der Teilnehmerinnen mit mindestens 3 Inch (7,5 cm) Textil bedeckt sein. Grundsätzlich ist laut Regelwerk eine einteilige Wettkampfbekleidung lieber gesehen. Bei Zweiteilern gilt: Nicht mehr als 7,5 Inch (gut 15 cm) nackte Haut zwischen Top und Trishort zeigen. Aber auch das werden die Organisatoren in den Griff bekommen. Zumal sie eine Neuerung bereits durchgesetzt haben: Erstmals wird ein Rennen einer solchen Größenordnungen mit der Vorgabe von 20×3 Metern Abstand beim Radfahren durchgeführt. Üblich ist eine sogenannte Windschattenbox von 10×3 Metern. Diese Regel betrifft ausschließlich das Feld der Profis. Im Agegrouper-Feld sieht das Reglement der Challenge Bahrain 12×3 Meter Abstand vor.
Fotoserie: Challenge Bahrain: Ein ganz normales Rennen mit Superlativen?
Wie das ankommt, wie es umgesetzt wird und welchen Einfluss das auf den Rennverlauf haben kann, wird sich am Samstag zeigen. Sebastian Kienle dürfte das ohnehin weniger interessieren, wie er zuletzt bei seinem Triumph auf Hawaii demonstriert hat. Zusammen mit Michael Raelert, der in den letzten Wochen und Monaten mit vier Siegen auf der Halbdistanz ins Renngeschehen zurückkehrte, und Nils Frommhold ist Kienle gemeinsam im Flieger nach Bahrain gereist. Dieses Trio gilt, vorausgesetzt die Form passt noch, zum Kreis der Favoriten. Auch in solch einem Top-Feld, in dem sich auch Namen wie Dirk Bockel, Timo Bracht, Eneko Llanos, James Cunnama, Tim Don und auch Andreas Dreitz tummeln.
Noch erlesener, so scheint es jedenfalls, ist das Feld der Frauen. Auch hier führt die aktuelle Hawaii-Siegerin Mirina Carfrae die Starterliste an. Auf dem schnellen und flachen Kurs wird es für die kleine Australierin aber schwer, ihre wahre Stärke, das Laufen, auszuspielen. Denn die meisten ihrer Konkurrentinnen sind in den beiden ersten Disziplinen schneller unterwegs. Rachel Joyce, Caroline Steffen, Radka Vodickova, Melissa Hauschildt, Jodie Swallow, Jodie Stimpson, Camilla Pedersen, Annabel Luxford, Lisa Norden – all diese Athletinnen kommen für den Sieg infrage.
Macca moderiert mit
Und wie es sich für ein Rennen wie das der Challenge Bahrain gehört, kann alles per Livestream ab 4 Uhr morgens (Ortszeit 7 Uhr) mitverfolgt werden. Der britische Sportkommentator Oliver Wilson wird unterstützt von Chris McCormack, weitere „special guests“ sind eingeplant. In Bahrain wird gleich zur Premiere richtig Gas gegeben. Es gibt 500.000 US-Dollar zu verteilen – dafür sollte der königlichen Familie auch ein schöner Ausblick aufs Geschehen zugestanden werden.
Foto: Challenge Bahrain: Ein ganz normales Rennen mit Superlativen?
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