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«Eine Königin des Widerstands»

Unsere Videoserie zum Arabischen Frühling ist eine Hommage an Frauen, die sich für Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden engagierten. Teil 4: Ghazala Mhamdi, Tunesien.

«Was mir zustösst, ist nicht wichtig»: Ghazala Mhamdi. (Video: Mona Eldaief)

The Trials of Spring

Das Crossmedia-Projekt «The Trials of Spring» über die Rolle von Frauen während des Arabischen Frühlings vor vier Jahren veröffentlicht baz.ch/Newsnet in Zusammenarbeit mit «The New York Times». Die Filmdokumentationen entstanden in Tunesien, Libyen, Ägypten, Syrien, Bahrain und im Jemen.

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Tunesien gilt als Musterland des Arabischen Frühlings. Das Land wird allerdings durch den gewaltbereiten Islamismus bedroht, wie zwei schwere Attentate in diesem Jahr zeigten, zuletzt der Anschlag auf Touristen im beliebten Badeort Sousse. Trotzdem: Während Revolutionsländer wie Libyen oder Syrien in Chaos und Gewalt versanken, hat die grosse Mehrheit des tunesischen Volkes bewiesen, dass islamische Kultur und demokratischer Wandel kein Widerspruch sein müssen. Tunesien gab sich eine Verfassung, in welcher Glaubensfreiheit und Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau verankert sind – obwohl der Islam weiterhin Staatsreligion ist. Vier Jahre nach dem Sturz von Langzeitherrscher Zine al-Abidine Ben Ali hat Tunesien eine Koalitionsregierung aus säkularen und religiösen Kräften.

Für das moderne Tunesien stehen engagierte Menschen wie Ghazala Mhamdi. Die Aktivistin aus Gafsa setzt sich ein für Arbeitslose, Frauen und Arme. Ghazala Mhamdi hatte ihren Kampf für soziale Gerechtigkeit schon 2005 begonnen, wie sie im Video erzählt. Umso stärker engagierte sie sich, als Anfang 2011 die Massenproteste in Tunesien begannen. Anhänger nannten sie «Königin des Widerstands». Im letzten Herbst kandidierte sie bei den Parlamentswahlen. Ihre neu gegründete Partei holte zwar keinen Sitz. Doch der Frauenanteil im tunesischen Parlament liegt bei 30 Prozent, damit ist Tunesien auch in diesem Punkt anderen arabischen Ländern voraus. (baz.ch/Newsnet)

Erstellt: 10.07.2015, 10:21 Uhr


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1 Kommentar

Peter Meier


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Noch nicht solange ist es her, da hatten auch in der westlichen Kultur die Frauen nicht viel zu sagen. Unterdessen hatte unsere Gesellschaft die Chance, sich zu wandeln -von innen heraus und ohne Einmischung von aussen- und ist immer noch dran. Ich halte es für sinn- und respektvoll, wenn wir auch den anderen Kulturen die Zeit für ihre eigene Entwicklung lassen und uns nicht als Missionare ereifern. Kommt hinzu, dass das Thema zusehends missbraucht wird: Im Namen von Frauenrechten werden letztlich ganz gezielt imperialistische Ziele verfolgt (man google Wikileaks + Frauenrechte). Die Journalisten übernehmen die Stories, weil sie sich in unseren Ohren so gut und gerecht anhören. Etwas kritische Distanz ist angebracht – so gut die einzelnen Stories auch immer sind.

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