Nur noch 2 Testtage verbleiben in diesem Winter und die meisten Formel 1-Teams kämpfen immer noch mit Kinderkrankheiten. Auch am Freitag (28.2.2014) änderte sich das Bild auf dem Bahrain International Circuit nicht. Ein Defekt jagte den nächsten. Kaum ein Auto kam ohne größere Probleme durch die Session.
Zu den Gewinnern des Tages zählten zweifellos Force India und Ferrari. Sergio Perez fuhr wie schon am Vortag die schnellste Runde des Tages. Am Vormittag spulte der Mexikaner eine kleine Qualifying-Übung ab, in der er sich seine Bestzeit von 1:35.570 Minuten notieren ließ. Auch Fernando Alonso ließ vor der Mittagspause die weichen Sohlen für einen kurzen, schnellen Run aufziehen, blieb damit aber 64 Tausendstel hinter der Vorlage von Perez.
Force India und Ferrari mit Rennsimulation
Am Nachmittag ging das Duell in die zweite Runde. Dieses Mal hieß die Disziplin Rennsimulation. Gewinner waren am Ende beide Piloten. Sowohl Perez als auch Alonso schafften es ohne Probleme über die Distanz. Von den Zeiten her war der Force India sogar etwas schneller. Allerdings waren beide Dauerläufe nicht ganz vergleichbar. Die Reifenwahl bei Force India (Supersoft-Soft-Medium-Soft) fiel etwas weicher aus als bei Ferrari (Soft-Medium-Medium-Soft).
Sowohl Force India als auch Ferrari schafften am Ende locker den Sprung über die 100-Runden-Marke. Die Kilometerkrone ging an Alonso mit 122 Runden. Perez dürfte mit 108 Umläufen ebenfalls zufrieden gewesen sein. Nur der Sauber (106) und der Williams (103) kamen ebenfalls in den dreistelligen Bereich. Zu erwähnen ist auch Marussia: Mit 75 Runden machte das kleine Team einen großen Sprung nach vorne. Platz 6 in der Zeitentabelle war ebenfalls ein Erfolg für Jules Bianchi.
Renault-Teams weiter mit Notprogramm
Bei Red Bull lief der Tag dagegen ganz anders. Wie bei allen Renault-Teams verzögerte sich der Start in der Früh etwas, weil noch eine neue Motorsoftware aufgespielt werden musste. Danach war nur Stückwerk angesagt. Zunächst übten die Mechaniker alleine Boxenstopps. Später durfte dann auch Ricciardo ein paar kürzere Runs inklusive Reifenwechsel abspulen. Ein provisorisch angebrachter Kühlschlauch im Seitenkasten zeigte deutlich, dass die technischen Probleme aber immer noch groß sind.
Am Nachmittag probierte Ricciardo erstmals, was in Sachen Speed möglich ist. Der Red Bull RB10 wurde zunächst auf kurzen Runs mit weichen Reifen rausgeschickt. Dabei kam immerhin die drittschnellste Zeit des Tages raus. Der Speed auf eine Runde dürfte in Australien aber das geringste Problem der Weltmeistertruppe sein.
Kurz vor Ende der Sitzung gelang Ricciardo dann sogar noch der längste Dauerlauf des ganzen Testwinters. 20 Runden auf Soft-Reifen mit ordentlichen Rundenzeiten. Immerhin sprangen am Ende 66 Runden heraus. Sebastian Vettel hat in den letzten beiden Testsessions am Samstag und Sonntag aber noch jede Menge Arbeit vor sich.
Auch Lotus hatte wieder mit Problemen zu kämpfen. Kurz nach der Mittagspause blieb Pastor Maldonado am Streckenrand stehen. Der Antrieb machte wieder einmal Zicken. “Da wurden leider ein paar Teile verkohlt”, so die lockere Fachdiagnose eines Teamsprechers. Das Auto konnte am Nachmittag nicht mehr rausgehen. Mit 31 Runden kam Maldonado auf den schlechtesten Wert des Tages.
Mercedes mit Getriebeschaden
Auch die Mercedes-Teams kamen – bis auf Force India – nicht ungeschoren über den Tag. Mercedes hatte am Mittag ein Problem mit einem Generator. Am Abend sorgte ein Getriebeschaden dafür, dass Lewis Hamilton sein Programm vorzeitig beenden musste. Auf Zeitenjagd verzichtete man bei den Silberpfeilen komplett.
Auch bei McLaren war der Wurm drin. Zweieinhalb Stunden nach Beginn der Sitzung blieb Jenson Button plötzlich auf der Strecke stehen. Auch hier machte das Getriebe Mucken. Erst eine gute Stunde vor Ende der Sitzung ging es mit dem silbernen Auto weiter. Nur 52 Runden für den Weltmeister von 2009. Nur Lotus war schlechter.
Licht und Schatten bei Williams
Williams war bislang in Sache Zuverlässigkeit eine Bank. Aber auch bei Felipe Massa klappte nicht alles. Die Rennsimulation musste am Nachmittag zunächst kurz unterbrochen und dann vorzeitig beendet werden. Immerhin fuhr das blaue Auto nach den Problemen immer relativ schnell wieder raus. Größere Schäden waren offenbar nicht zu beklagen. Am Ende knackte Massa sogar noch knapp die 100-Runden-Marke. Platz 4 in der Zeitenwertung ist ebenfalls ein gutes Zeichen.
Im Sauber-Lager konnte man wieder viele Kilometer als Erfolg verbuchen. Insgesamt 106 Runden für Esteban Gutierrez. Was den Speed angeht, gibt es aber noch viele offene Fragen – aber da sind die Schweizer nicht alleine im Feld. Vielleicht gibt es schon am Samstag ein paar Antworten. Dann geht es in den vorletzten Testtag des Winters. In der Galerie haben wir für Sie die Bilder des Tages gesammelt.
Team
Zeit/ Rückstand
Anzahl Runden
1. Sergio Perez
Force India
1:35.570 Min.
108
2. Fernando Alonso
Ferrari
+ 0.064
122
3. Daniel Ricciardo
Red Bull
+ 0.173
66
4. Felipe Massa
Williams
+ 0.937
103
5. Jenson Button
McLaren
+ 1.331
52
6. Jules Bianchi
Marussia
+ 2.522
75
7. Lewis Hamilton
Mercedes
+ 3.471
89
8. Jean-Eric Vergne
Toro Rosso
+ 4.066
61
9. Esteban Gutierrez
Sauber
+ 4.406
106
10. Pastor Maldonado
Lotus
+ 6.043
31
11. Marcus Ericsson
Caterham
+ 6.946
55
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