Zwei Jahre nach dem Beginn der erfolglosen Revolution in Bahrain ist in dem arabischen Königreich ein junger Demonstrant erschossen worden. Augenzeugen berichteten, der junge Mann sei an den Folgen seiner Verletzungen gestorben, nachdem die Polizei in der Nacht auf eine Gruppe von Jugendlichen geschossen hatte. Die Demonstranten hatten mit Steinen geworfen und Straßen blockiert.
Regierung unterdrückt die Proteste
In den vergangenen Tagen hatten Demonstranten mehrfach vergeblich versucht, zum zentralen Lulu-Platz in der Hauptstadt Manama vorzudringen. Der Platz ist für die Opposition symbolträchtig. Dort hatten am 14. Februar 2011 Massendemonstrationen gegen das sunnitische Königshaus begonnen. Der Dauerprotest auf dem Platz wurde von der Polizei schließlich mit Gewalt aufgelöst. Es folgten Razzien und Massenverhaftungen. Schließlich wurden die Proteste gegen die Herrscherfamilie mit Hilfe saudi-arabischer Truppen blutig niedergeschlagen.
Kampf gegen alte Machtstrukturen
Die Opposition in Bahrain besteht vor allem aus Angehörigen der schiitischen Bevölkerungsmehrheit. Sie fordert mehr Kompetenzen für das gewählte Parlament. Der Inselstaat wird seit Jahrhunderten von einer sunnitischen Dynastie regiert.
König Hamad bin Issa al-Chalifa hat die Opposition zwar zu einem nationalen Dialog eingeladen, der ein Ende der Proteste bewirken könnte, Beschlüsse wurden aber bislang nicht gefasst. Seit dem Beginn der Revolte im Februar 2011 gab es nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mehr als 60 Todesopfer.
gb/sti (dpa, afp, ap)