Fehlersuche bei den Silberpfeilen

(rsn) Es wurde spät bei Mercedes, denn es gab jede Menge
Klärungsbedarf. Zwei Stunden steckte das Team nach dem erneut
enttäuschenden Abschneiden beim Großen Preis von Spanien die
Köpfe zusammen, “sehr verwirrend” sei die Situation, sagte
Motorsportchef Toto Wolff – denn Antworten darauf, warum
Nico Rosberg und Lewis Hamilton nach der Doppel-Pole im Qualifying
am Sonntag erneut zu Freiwild auf der Strecke wurden, brachte
auch die Nachbesprechung nicht.

“Wir standen dreimal auf der Pole Position, wir haben also ein schnelles
Auto”, sagte Wolff zu Autosport.com: “Aber irgendwie fällt die
Performance am Sonntag deutlich ab, das Auto beansprucht die
Reifen zu stark.” Besonders hart hatte es Ex-Weltmeister Hamilton
getroffen. Von Position zwei gestartet, wurde der Engländer sogar
überrundet und landete auf Platz zwölf. Wenig besser erging es Nico
Rosberg, der von der Pole auf Rang sechs durchgereicht wurde.

Rund 24 Stunden nach dem überragenden Qualifying mit der ersten
Doppel-Pole für die frisch lackierten Silberpfeile seit dem Comeback
in der Formel 1 vor den Augen von Daimler-Boss Dieter Zetsche folgte
der herbe Rückschlag. Wie schon in Bahrain, als Rosberg von eins
auf neun zurückfiel, war Mercedes erneut chancenlos im Kampf um
die Podestplätze.

Frustrierend war es, weil ein Ansatz zur Lösung des Problems nicht
in Sicht ist. Wolff appelliert daher an die Kreativität aller Beteiligten.
“Was wir jetzt brauchen, ist Out-of-the-box-Denken”, sagte der
Österreicher: “Wir müssen analysieren, was wir von Samstag auf
Sonntag machen. Gibt es etwas Wichtiges, das wir bislang nicht
beachtet haben?”

Auch Hamilton stellt sich auf viel Arbeit vor dem nächsten Rennen
in Monaco (26. Mai) ein. “Wir haben jetzt eine Menge zu tun”, sagte
der 28-Jährige: “Wir gehen zurück ans Zeichenbrett und schauen,
was wir tun können.” Rosberg, der am Samstag in einer eigenen Liga
gespielt hatte, sah im Rennen seine schlimmsten Befürchtungen
bestätigt. Zwar hatte Mercedes wie alle anderen Teams einen
verbesserten Boliden nach Barcelona gebracht, doch die Probleme
blieben. Andere als im Wüstenstaat, aber nicht weniger frustrierend
für die beiden Fahrer.

“Ich hatte ein sehr hartes Rennen. Der erste Stint war okay, aber
danach bin ich mein eigenes Rennen gefahren. Es hätte keinen Sinn
gemacht, die Reifen zu zerstören bei dem Versuch, vorne zu bleiben”,
sagte Rosberg: “Wir haben ein sehr schnelles Auto, aber wir müssen
dafür sorgen, dass es auch im Rennen funktioniert.”

Teamchef Ross Brawn lobte trotzdem Rosberg für seinen “exzellenten
Job” und sein “kontrolliertes Fahren”, das zu einer Drei-Stopp-Strategie
führte. Hamilton dagegen hatte “zu keinem Zeitpunkt eine gute
Balance, was eine kritische Situation noch schlimmer machte”, so
Brawn. Als man das dem Ex-Weltmeister während des Rennens
mitteilte und ihn aufforderte, die Reifen zu schonen, gab dieser nur
zurück: “Ich kann nicht noch langsamer fahren.” Schneller aber
eben auch nicht.


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