Köln –
Ferrari funkt nach nur drei Rennen SOS! In Bahrain wurden Fernando Alonso (32) und Kimi Räikkönen (34) nur Neunter und Zehnter.
Ihre „Rote Gurke“ ist gegen die Mercedes chancenlos und hinter Force India, McLaren, Red Bull und Williams sogar nur sechste Kraft. Und den Test in Bahrain musste Alonso wegen eines Risses im von Kimi im Rennen demolierten Chassis vorzeitig abbrechen. Blamabel für den erfolgreichsten Rennstall der Welt.
„Ferrari in diesem Zustand zu sehen, ist für mich ein Schmerz“, sagte Präsident Luca di Montezemolo. Und Alonso beklagte: „Uns fehlte überall ein wenig Performance.“ Doch das Grundübel ist diesmal nicht die von di Montezemolo jahrelang verteufelte Aerodynamik, sondern der zu schwere und leistungsschwache Hybrid-Motor.
Prompt wettert der Renngraf gegen die neuen Benzinspar-Regeln, die bei der FIA-Sitzung am Freitag in Marrakesch Thema waren, aber wohl nicht angetastet werden. Die Aussicht auf Besserung ist grau, das siebte titellose Jahr so gut wie sicher.
Nach außen hin spielt Alonso den Teamplayer: „Ich erwarte, dass wir in China konkurrenzfähiger sein werden. Und mit Barcelona und Monaco kommen Strecken, bei denen wir auf das Podium kommen müssen – hoffentlich.“ Doch Insider glauben nicht daran, dass er bei anhaltender Erfolglosigkeit seinen Vertrag bis 2016 erfüllt.
Ex-Ferrari-Star Mario Andretti: „Er ist immer noch auf seinem persönlichen Topniveau und kann es sich nicht leisten, zu viele Saisons zu verschwenden. Deshalb bin ich mir sicher, dass er einen Wechsel in Erwägung ziehen wird, sobald sich die richtige Möglichkeit ergibt.“
Die ist schon da: McLaren! Auch wenn Alonsos einjähriges Gastspiel 2007 wegen des Zoffs mit Lewis Hamilton und seiner Kronzeugen-Rolle in der Spionage-Affäre in unschöner Erinnerung ist.
Aber mit der unter Rückkehrer Ron Dennis wiedergewonnenen Stärke sowie ab 2015 Honda-Power und -Millionen wird McLaren zu einer verlockenden Alternative.