(Motorsport-Total.com) – Mit Startplatz fünf für Kimi Räikkönen und Position zehn für Fernando Alonso geht Ferrari umringt von Mercedes betriebenen Autos in den Bahrain-Grand-Prix Dass die auf Hochgeschwindigkeit getrimmten Antriebseinheiten der Konkurrenz dabei einen Vorteil auf dem schnellen Wüstenkurs haben, ist dem Team dabei nur allzu bewusst. Ein paar Plätze nach vorne darf es nach Ansicht der Italiener im Rennen trotzdem noch gehen.
“Die Ergebnisse, die wir bisher gesehen haben, sind nicht wirklich überraschend”, gibt Chefingenieur Pat Fry zu. “Wir wussten, dass wir in einer eher defensiveren Position sind und die Lücke zu Mercedes, die da vorne ihren eigenen Kampf ausfechten, noch groß sein wird. Die Charakteristik der Strecke kommt unserem Auto nicht gerade entgegen. Die langen Geraden sind eher vorteilhaft für die Autos mit hohem Top-Speed.”
Die Schwierigkeiten fingen für Ferrari schon am Samstag an, nicht zuletzt, weil die Konkurrenz hinter dem Werksteam Mercedes näher zusammen gerückt ist. “Hier eine perfekte Runde hinzubekommen ist immer schwierig”, weiß Fry. “Fernando und Kimi mussten gegen vier Teams antreten, die sich alle innerhalb weniger Zehntelsekunden bewegten.”
Räikkönen kommt besser zurecht
Das Team konnte aber auch Fortschritte verzeichnen. Räikkönen scheint in Bahrain besser mit dem F14 T zurechtzukommen. “Ich bin zufrieden mit meinem Qualifying, da ich mich bis heute Morgen noch nicht wirklich wohl mit dem Auto gefühlt habe”, sagt er. “Aber ich habe darauf vertraut, dass wir das in den Griff bekommen und das hat sich mit diesem Ergebnis ausgezahlt. Wir konnten uns in allen Bereichen verbessern, mit dem Motor, der Daten-beschaffung, der Elektronik. Und die neuen Teile am Auto haben mir ein besseres Gefühl in der Frontpartie verschafft.”
“Kimi hat eine gute Runde hinbekommen”, findet auch Fry. “Er konnte die Verbesserungen, die wir vorgenommen hatten, bestätigen. Bei Fernando konnten wir das Potenzial nicht voll ausschöpfen.” Alonso ist sich indes auch bewusst, dass man sich momentan noch nicht mit Mercedes vergleichen kann. “Wir haben schon bei den Wintertests gesehen, dass dieser Kurs besser zu Mercedes passt, da die langen Geraden ihnen erlauben, ihre volle Leistung abzurufen”, sagt er.
“Aber nach den Trainingssitzungen und den ersten beiden Teilen des Qualifyings können wir vielleicht darauf hoffen, uns etwas höher zu platzieren”, so Alonso weiter. “Wir müssen eine gute Strategie wählen, zwischen zwei oder drei Stopps. Es wird vieles davon abhängen, wie sich die Reifen verhalten. Bei den niedrigen Temperaturen könnte der Medium-Reifen einige Überraschungen bereithalten.”
Fry: “Es wird ein hartes und kampfbetontes Rennen”
Aus Ingenieurssicht rechnet Fry mit keinem einfachen Rennen: “Durch Ricciardos Strafe starten beide auf der sauberen Seite und wir müssen versuchen, das Beste daraus zu machen. Es wird ein hartes und kampfbetontes Rennen werden, in dem die Zuverlässigkeit und der Benzinverbrauch eine große Rolle spielen wird.”
Räikkönen ist sich deshalb noch nicht sicher, wie stark er im Rennen abschneiden kann. “Es ist schwer zu sagen, wie da Rennen morgen verlaufen wird. In der Simulation gestern hatte ich Probleme mit dem Medium-Reifen, die Balance war auf dem weichen besser”, gibt der Finne zu. “Wir wissen, dass wir nicht an die Mercedes ran kommen können, aber das Ergebnis von heute macht mich zuversichtlicher als bei den vergangenen Rennen und ich werde mein Bestes geben, um gut abzuschneiden.”