Manama/AG. Die Formel 1 drehte am Wochenende in Shanghai ihre Runden. Bis auf die leidige Reifenthematik und die siegreiche Rückkehr der Scuderia Ferrari blieben größere Diskrepanzen diesmal aus. Massive Probleme sind dem PS-Tross von Bernie Ecclestone aber für die Zukunft gewiss: Beim Auftritt in Bahrain, dem vierten Grand Prix der Saison, sind Proteste programmiert.
Die Demonstranten der Opposition in Bahrain setzen ihren Widerstand gegen das Regime fort. Bei Unruhen am Sonntag wurden zahlreiche Verletzte vermeldet, Fotos von brennenden Autos sorgten bei einigen Teamchefs für Sorgenfalten. Seit Anfang April wurden laut Oppositionsangaben 98 Personen festgenommen und 29 verletzt. Die Aufständischen kämpfen gegen ihre Unterdrückung. Ihr Motto: „Demokratie ist unser Recht.“
2011 war der Grand Prix nach der blutigen Niederschlagung des Arabischen Frühlings trotz langen Zuwartens abgesagt worden. 2012 kehrte die Königsklasse nach Bahrain zurück, seitdem nimmt für Ecclestone wieder alles den gewohnten Lauf. „Was ist denn schon passiert? Ich weiß nicht Bescheid, aber es gibt meines Wissens nach niemanden, der derzeit Kundgebungen veranstaltet. Ich sehe keinen Grund, das Rennen abzusagen.“ 25 Millionen Dollar, so viel beträgt Bahrains „F1-Mitgliedsbeitrag“, Öl, Luxusautos und Sponsorgelder dominieren die Überlegungen.
Aus China geht es für den F1-Tross direkt nach Bahrain. Die Behörden hätten versichert, sagt Ecclestone, „alles Mögliche für unsere Sicherheit zu tun“.
(“Die Presse”, Print-Ausgabe, 16.04.2013)