Gamma-Chef verspricht mehr Transparenz

Das autokratische Regime des Königreichs Bahrain hatte versucht, Oppositionelle mit einem Trojaner zu überwachen, der Spuren des Gamma-Produkts Finfisher trägt. Gamma hatte früher in dem Zusammenhang erklärt, eine Demoversion für Kunden sei gestohlen worden. Münch weigert sich auf Nachfrage allerdings, genau zu erklären, ob und wie die Software nach Bahrain gekommen ist. Die Firma verschweige grundsätzlich, wer und wer
nicht Kunde sei. Bekannt ist, dass das Bundeskriminalamt Finfisher testet – als möglichen “Bundestrojaner”.

Um seinen Kritikern entgegen zu kommen, lässt Münch nun einen Verhaltenskodex schreiben. Er soll den Export in Länder ausschließen, die Menschenrechte verletzen. Gamma sei mit zwei Menschenrechtsgruppen in Kontakt, die in Grenzfällen als Berater mitarbeiten sollen, sagte Münch. Namen nannte er jedoch nicht.

Im Gamma-Vorstand solle es demnächst zudem einen Menschenrechtsbeauftragten geben. Den Titel werde wohl er selbst bekommen, sagt Münch. Gamma betont, sich an alle Exportauflagen zu halten. Sollten künftig aber sämtliche Menschenrechtsorganisationen einen Staat verurteilen, werde Gamma keine Produkte mehr dorthin verkaufen, verspricht Münch – selbst wenn das Land noch nicht auf den staatlichen Warnlisten auftaucht.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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