Manama (APA/dpa) – Ein Gericht im Golfstaat Bahrain hat am Dienstag einen führenden Oppositionellen trotz internationaler Kritik zu vier Jahren Haft verurteilt. Die Juristen sprachen Scheich Ali Salman, Anführer der schiitischen Wifak-Gesellschaft, schuldig, das Innenministerium des Staates beleidigt, Sunniten und Schiiten gegeneinander aufgebracht und zu Ungehorsam gegenüber dem Gesetz aufgerufen zu haben.

Freigesprochen wurde er von der Anschuldigung des versuchten Regime-Sturzes. Amnesty International (ai) sprach von einem schockierenden Urteil. Dieses sei nur ein weiterer Beleg dafür, dass Bahrain seine internationalen Verpflichtungen eklatant missachte.

Die Vereinten Nationen (UNO), die USA und Menschenrechtsorganisationen hatten in der Vergangenheit gefordert, die Anklage gegen Salman fallen zu lassen. Die Oppositionsgruppe hatte den Prozess als politisch motiviert bezeichnet.

Bahrain hat zwar eine schiitische Bevölkerungsmehrheit, wird aber von einem sunnitischen Königshaus regiert. Während des arabischen Aufstands vor rund vier Jahren schlug die Regierung Proteste vor allem von Schiiten mit Gewalt nieder. Nach der Festnahme Salmans vor ungefähr einem halben Jahr hatte es erneut Demonstrationen gegeben.