Startcrash in Malaysia, DRS-Defekt in Bahrain – Fernando Alonso hat in der laufenden Formel-1-Saison bereits mehr Punkte liegen gelassen, als ihm lieb ist. Der Spanier klammert sich aber daran, dass sein Ferrari 2013 deutlich konkurrenzfähiger ist als in den vergangenen Jahren. Die Erwartungen vor dem Heimrennen am Wochenende in Montmeló bei Barcelona sind hoch.
Das ist nicht zuletzt einem signifikanten Update geschuldet, das seinen Ferrari F138 um 0,6 bis 0,8 Sekunden schneller machen soll. Die gesamte Aerodynamik wurde überarbeitet, vor allem im Heckbereich. “Ferrari zieht einen Joker”, titelte die spanische Sportzeitung Marca. Wie tief aber auch die Konkurrenz in die Trickkiste gegriffen hat, bleibt abzuwarten.
Alonso gab sich zuversichtlich. “Es waren sehr positive Tage”, sagte der 31-Jährige über die vergangenen Wochen. In Bahrain hatte er noch einen Rückschlag zu verkraften gehabt. Nach Platz acht liegt er in der WM bereits 30 Punkte hinter Spitzenreiter Sebastian Vettel. Im Vorjahr kam Alonso trotz eines deutlich schwächeren Autos mit nur zehn Zählern Rückstand auf seinen Erzrivalen zum Europa-Auftakt.
Einzige Chance auf Heimsieg
Auch Ferrari ist mit der bisherigen Ausbeute nicht zufrieden. “Wir sind noch nicht dort, wo wir sein wollen”, betonte Chefdesigner Nikolas Tombazis. “Aber wir können optimistisch sein. Wir können um Siege und um die Meisterschaft kämpfen.” Auch wenn die Verpflichtung von Lotus-Technikchef James Allison vorerst noch dementiert wurde.
Alonso hat seit 2006 nicht mehr in Montmeló gewonnen – gleichzeitig auch das Jahr seines bisher letzten WM-Titels. Im Vorjahr siegte der Ausnahmekönner in Valencia, sein zweiter Heim-Grand-Prix steht seit heuer aber nicht mehr im Kalender. Der Stadtkurs in der in einer schweren finanziellen Krise steckenden Hafenstadt könnte mittelfristig höchstens alternierend mit dem Circuit de Catalunya zurückkehren.
Der Spanien-GP erfreut sich aber weiterhin ungebrochener Beliebtheit. Neben den rot-gelb gestreiften Flaggen Kataloniens dominieren die blau-gelben von Alonsos Heimatregion Asturien. “Man kann die Begeisterung der Leute von den ersten Trainingsrunden an spüren”, versicherte der Lokalmatador. “Das setzt zusätzliche Motivation frei.” Als ob sein noch ausstehender erster WM-Titel für Ferrari nicht Motivation genug wäre.
(APA)