Manama (APA/dpa) – Die führende schiitische Oppositionskraft der arabischen Golfmonarchie Bahrain muss ihre Arbeit für drei Monate einstellen. Ein Gericht reagierte am Dienstag mit einer entsprechenden Anordnung auf eine Beschwerde der Regierung gegen die Wifak-Gesellschaft. Das Justizministerium des Landes wirft ihr vor, sie habe keine ordentliche Generalversammlung abgehalten und damit gegen das Gesetz verstoßen.
Der Richterspruch kommt rund vier Wochen vor den Parlaments- und Kommunalwahlen, die für den 22. November angesetzt sind. Alle Oppositionskräfte hatten Anfang Oktober erklärt, sie wollten die Abstimmungen boykottieren. Die Wifak-Gesellschaft nannte die Entscheidung des Gerichts einen „gefährlichen Schritt“.
Das Justizministerium hatte die Beschwerde im Juli eingereicht, als Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition über demokratische Reformen in eine Sackgasse geraten waren. Die Opposition wirft der Regierung vor, sie wolle ihre Verhandlungspartner mit dem Fall zu Zugeständnissen drängen.
Die Mehrheit der Bevölkerung in Bahrain sind Schiiten, regiert wird das Land jedoch von Sunniten. 2011 hatten die Sicherheitskräfte Massendemonstrationen für mehr Demokratie niedergeschlagen. Die Opposition ist immer wieder Repressionen ausgesetzt.