Teheran – Der Iran hat zehn nach einem Vorfall in seinen Hoheitsgewässern festgehaltene US-Soldaten wieder freigelassen. Das gaben die Revolutionsgarden in einer Erklärung am Mittwoch bekannt. Die US-Soldaten waren nach iranischen Angaben am Dienstag auf zwei Marinebooten bis zu zwei Kilometer weit unbefugt in die Hoheitsgewässer des Landes eingedrungen. Daraufhin wurden Boote wie Soldaten festgesetzt. Der Iran wertete den Vorfall nicht als Spionage, sondern ging von einem technischen Defekt des Navigationssystems als Ursache aus. Auch die Schiffe wurden wieder freigegeben.
„Wir haben den Kontakt zu zwei kleinen US-Marineschiffen auf dem Weg von Kuwait nach Bahrain verloren“, hatte ein ein hoher US-Regierungsbeamter am Dienstag gesagt. Iranische Behörden hätten versichert, „dass die Besatzungen in Sicherheit sind und dass es ihnen gut geht“.
Aus US-Regierungskreisen hieß es weiter, US-Außenminister John Kerry habe seinen iranischen Kollegen Mohammed Jawad Zarif angerufen und die Zusicherung erhalten, dass die Schiffe „ihre Fahrt bald fortsetzen dürfen“. Der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater Ben Rhodes sagte, die US-Soldaten dürften erst bei Tagesanbruch ihre Fahrt fortsetzen können.
Zwei Kilometer in iranisches Gebiet eingedrungen
Auf die Frage, ob sich die Boote in iranischen Hoheitsgewässern befunden hätten, hieß es: „Dies scheint so.“ Nach iranischen Angaben seien die Boote zwei Kilometer weit in iranische Gewässer eingedrungen, meldete die Nachrichtenagentur Fars. Ein US-Militärvertreter sagte, eines der beiden kleinen Patrouillenboote habe offenbar eine Motorpanne gehabt.
US-Angaben zufolge waren auf den beiden Schiffen insgesamt zehn Marineangehörige – neun Männer und eine Frau. Die iranischen Revolutionsgarden bestätigten, zwei US-Boote aufgegriffen und auf die Insel Farsi gebracht zu haben. Ein hoher US-Regierungsbeamter sagte, es gebe bisher „keinen Hinweis“, dass der Iran einen feindlichen Akt begangen habe. (APA/AFP/Reuters/dpa)