Jede Menge Klärungsbedarf bei Mercedes

Barcelona.
Es wurde spät bei Mercedes, denn es gab jede Menge Klärungsbedarf. Zwei Stunden steckte das Team nach dem erneut enttäuschenden Abschneiden beim Großen Preis von Spanien die Köpfe zusammen, „sehr verwirrend“ sei die Situation, sagte Motorsportchef Toto Wolff – denn Antworten darauf, warum Nico Rosberg und Lewis Hamilton nach der Doppel-Pole im Qualifying erneut zu Freiwild auf der Strecke wurden, brachte auch die Nachbesprechung nicht.

„Wir standen dreimal auf der Pole Position, wir haben also ein schnelles Auto“, sagte Wolff: „Aber irgendwie fällt die Performance am Sonntag deutlich ab, das Auto beansprucht die Reifen zu stark.“ Besonders hart hatte es Ex-Weltmeister Hamilton getroffen. Von Position zwei gestartet, wurde der Engländer sogar überrundet und landete auf Platz zwölf. Wenig besser erging es Nico Rosberg, der von der Pole auf Rang sechs durchgereicht wurde.

Rund 24 Stunden nach dem überragenden Qualifying mit der ersten Doppel-Pole für die frisch lackierten Silberpfeile seit dem Comeback in der Formel 1 vor den Augen von Daimler-Boss Dieter Zetsche folgte der herbe Rückschlag. Wie schon in Bahrain, als Rosberg von eins auf neun zurückfiel, war Mercedes erneut chancenlos im Kampf um die Podestplätze.

Frustrierend war es, weil ein Ansatz zur Lösung des Problems nicht in Sicht ist. Wolff appelliert daher an die Kreativität aller Beteiligten. „Wir müssen analysieren, was wir von Samstag auf Sonntag machen. Gibt es etwas Wichtiges, das wir bislang nicht beachtet haben?“

Teamchef Ross Brawn lobte trotzdem Rosberg für seinen „exzellenten Job“ und sein „kontrolliertes Fahren“, das zu einer Drei-Stopp-Strategie führte. Hamilton dagegen hatte „zu keinem Zeitpunkt eine gute Balance, was eine kritische Situation noch schlimmer machte“, so Brawn. Als man das dem Ex-Weltmeister während des Rennens mitteilte und ihn aufforderte, die Reifen zu schonen, gab dieser nur zurück: „Ich kann nicht noch langsamer fahren.“ Schneller aber eben auch nicht.

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