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Jugendwahn an der Schwimm-WM

Erst 10 ist Alzain Tareq und schon kämpft sie mit den Weltbesten. Das war bei Schwimmlegende Franziska van Almsick 1991 noch anders.

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Badekappe statt Barbiepuppe: Alzain Tareq ist mit 10 Jahren die jüngste WM-Teilnehmerin aller Zeiten.
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Einen Teddybären würde man bei ihr erwarten. Oder eine Barbie-Puppe. Ganz normale Gadgets für eine Primarschülerin, und schliesslich ist Alzain Tareq aus Bahrain gerade einmal zehn Jahre alt. Sie verbringt aber ihre Sommerferien in einer chlorgetränkten Schwimmhalle in Kasan, der Hauptstadt von Tatarstan, ihre Gadgets sind Schwimmbrille und Badekappe.

Eine jüngere Athletin als Alzain Tareq hat noch nie an einer Schwimm-WM der Aktiven teilgenommen, und sogar langjährigen Szenekennern kommen keine Beispiele aus anderen Sportarten in den Sinn. Sie wird am Freitag über 50 m Delfin starten und strebt dort eine Zeit von 41 Sekunden an, am Samstag über 50 m Crawl will sie unter 34 Sekunden bleiben. Chancen auf ein Weiterkommen hat sie in beiden Disziplinen nicht, mit ihren Bestleistungen ist sie natürlich weit von der Spitze entfernt.

Jolanda Neff als Gegenbeispiel

Schlagzeilen schreibt sie dennoch, allein durch ihre Präsenz in Kasan. Mitmachen darf sie, weil das Reglement des Internationalen Schwimmverbandes (Fina) keine Altersbeschränkung für Weltmeisterschaften vorsieht und weil auch keine bestimmte Qualifikationszeit erreicht werden muss. Durch diesen Freipass will die Fina sicherstellen, dass so viele Nationen wie möglich am Start sind. Die Regeln für Weltmeisterschaften sind von Verband zu Verband verschieden, am anderen Ende der Skala befindet sich das Mountainbike: Jolanda Neff, mit 22 Jahren mehr als doppelt so alt wie Tareq, kann an der WM nur mit einer Sonderbewilligung starten, da sie eigentlich noch zu jung ist.

Früher gab es im Schwimmen bei Weltmeisterschaften durchaus Alterslimiten: Franziska van Almsick, damals 13, musste 1991 aus Altersgründen auf die WM in Perth verzichten, ein Jahr später schwamm sie unter den olympischen Ringen von Barcelona zu vier Medaillen und avancierte kurz darauf zum ersten gesamtdeutschen Sportstar nach der Wiedervereinigung. Van Almsick, an der WM kompetent und mit spitzer Zunge für die ARD im Einsatz, liess sich zitieren, dass sie eine solche Altersbeschränkung auch heute noch sinnvoll fände.

Gefahr eines Burn-out

Mit dieser Ansicht stösst die heute 37-Jährige auf uneingeschränkte Zustimmung, die Meinung ist klar: Athleten wie Alzain Tareq oder der 12-jährige Ahnt Khaung Htut, der am Sonntag für Burma über 100 m Brust an den Start ging, haben an Grossanlässen für Aktive noch nichts zu suchen. Klare Worte findet Roger Schnegg, der Direktor von Swiss Olympic: «Dass ein zehnjähriges Mädchen an einer Schwimm-WM startet, ist aus unserer Sicht nicht sinnvoll. Ich denke nicht, dass die WM-Teilnahme der sportlichen und persönlichen Entwicklung dieses Mädchens dient.»

Ähnlich sieht es auch Sophie Lamon, die ehemalige Spitzenfechterin und bis heute jüngste Schweizer Olympia-Medaillengewinnerin überhaupt: «In diesem Alter kann man physisch und psychologisch noch gar nicht so weit sein, um mit der Elite mithalten zu können. Ich weiss nicht, welches Niveau das Mädchen hat und welche Interessen bei der WM-Teilnahme mitgespielt haben, aber ich denke, es ist in jedem Fall zu früh. Es gibt ja auch genügend Wettkämpfe auf Zwischenstufen, welche es erlauben, eine normale Entwicklung zu vollziehen.»

Alzain Tareq trainiert seit sechs Jahren, oft zweimal täglich. Wer aber schon im Dreikäsehoch-Alter nur auf monothematische Trainings setzt, riskiert ein frühes sportliches Burn-out. In diesem Bereich sieht die polysportiv aufgewachsene Sophie Lamon eine grosse Gefahr: «Das Schwimmen bedingt aussergewöhnlich viele Trainingsstunden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit 10 einen solchen Aufwand körperlich aushält, vor allem nicht, ohne später Schaden zu nehmen. Ich denke, es ist auch mental schwierig, sich als so junge Person mit der Elite zu messen, wenn die Resultate dann nicht stimmen.»

Beim Internationalen Olympischen Komitee bleibt den Verbänden zwar die Ausgestaltung überlassen, es sind aber überall Limiten festgelegt. Jene für das Schwimmen beträgt 16 Jahre, Alzain Tareq könnte frühestens 2024 um olympische Meriten antreten. (baz.ch/Newsnet)

Erstellt: 05.08.2015, 15:37 Uhr


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