Katie Ledecky ist jung und erfolgreich. Die 18-jährige Amerikanerin gewann am Mittwoch über 200 m Freistil bereits ihre dritte Goldmedaille an der Schwimm-WM im russischen Kasan. Zuvor hatte sie sich bereits die Titel über 1500 m Freistil in Weltrekordzeit sowie über 400 m Freistil gesichert.

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Weltrekorde purzeln an der Schwimm-WM in Kasan

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Keeney patzt im Springen vom 1-Meter-Brett

Alzain Tareq ist noch jünger – und nicht erfolgreich. Sie arbeitet jedoch daran, irgendwann vielleicht einmal Erfolg zu haben. Die Zehnjährige aus dem Wüstenstaat Bahrain ist die jüngste Teilnehmerin an den Titelkämpfen. Sie startet am Freitag über 50 m Delfin und am Samstag über 50 m Crawl. «Ich habe vor nichts und niemandem Angst», so das Kind aus Bahrain in einem Interview auf der Homepage der Schwimm-WM. Ein bisschen nervös sei sie jedoch schon, schob sie, die mit vier Jahren mit Schwimmen begonnen hat, hinterher.

Kritik wird laut

Dass Tareq überhaupt starten darf, hat mit den Reglementarien des Schwimm-Weltverbandes Fina zu tun. An Weltmeisterschaften gibt es kein Mindestalter. Das löst negative Reaktionen aus. «Dass ein zehnjähriges Mädchen an einer Schwimm-WM startet, ist aus unserer Sicht nicht sinnvoll. Ich denke nicht, dass die WM-Teilnahme der sportlichen und persönlichen Entwicklung dieses Mädchens dient», so Roger Schnegg, Direktor von Swiss Olympic, im «Tages-Anzeiger».

Die ehemalige deutsche Spitzenschwimmerin Franziska van Almsick kann dem Start von Tareq auch nichts Positives abgewinnen. «Ich hatte gedacht, es gäbe eine Altersbeschränkung, weil ich 1991 nicht nach Perth zur WM durfte, als ich erst 13 war.» Ein Jahr später durfte van Almsick mit 14 Jahren bei den Olympischen Sommerspielen in Barcelona starten und gewann vier Medaillen.

Einsam im Wasser

Mit Ahnt Khaung Htut ist auch ein Zwölfjähriger aus Myanmar in Kasan mit dabei. Er hatte im Vorlauf über 100 Meter Brust das ganze Becken für sich alleine. Alhassane Fofana aus Guinea und der Kameruner Stephane Fokum traten nicht an. Mit 1:16.13 verlor Htut beinahe 18 Sekunden auf die schnellste Zeit und wurde als 74. Zweitletzter. Die Aufmerksamkeit hatte der Jüngling aber auf sicher und vom Publikum gab es tosenden Applaus.

Aufmerksamkeit wird auch Tareq haben, wenn sie am Freitag ins Becken steigt. Chancen jedoch keine.

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Htuts Vorlauf über 100 m Brust. (Quelle: YouTube/Live Sport)

(heg)