Jugendwahn: Mit zehn Jahren schon bei der Schwimm-WM dabei

Noch bis Samstag laufen im russischen Kasan die Schwimmweltmeisterschaften 2015. Insgesamt 2651 Athleten aus 190 Nationen kämpfen im Synchronschwimmen, beim Wasserspringen, im Freiwasserschwimmen, beim Wasserball und in den Beckenschwimmbewernem um die begehrten Medaillen.



Doch eine Teilnehmerin sticht unter all diesen heraus: Alzain Tareq. Die aus Bahrain stammende Schülerin wird über 50 Meter Delfin und 50 Meter Kraul für ihr Land an den Start gehen. Das besondere an ihr? Tareq ist erst zehn (!) Jahre alt.

Mit den Medaillenentscheidungen wird sie nichts zu tun haben, liegt ihre Qualifikationszeit über die 50 Meter Schmetterling bei 41,12 Sekunden. Zum Vergleich: Der Weltrekord der Schwedin Sarah Sjöström liegt bei 24,43 Sekunden. Welten, die hier aufklaffen. Nervös oder Angst davor, zu verlieren, hat die Zehnjährige aber nicht, im Gegenteil. “Ich war noch nicht bei einer großen Meisterschaft, habe aber schon viele Wettkämpfe bestritten. Ich habe vor nichts und niemanden Angst”, so Tareq auf der offiziellen WM-Homepage.

15-Jährige Olympiasiegerin

Doch auch wenn es für das Mädchen eine schöne Erinnerung sein wird, wie sinnvoll ist ihr Antreten? Bei den Olympischen Spielen beispielsweise dürfen Athleten erst ab 16 Jahren um die Medaillen kämpfen. Allerdings ist auch diese Regelung nicht ganz sattelfest, kommt es doch immer wieder zu Ausnahmen. So gewann 2012 in London die erst 15-Jährige Ruta Meilutyte aus Litauen Gold über 100 Meter Brust.

Sie konnte das Tempo ihrer Konkurrentinnen also mitgehen. Das wird Alzain Tareq nicht schaffen. Doch sie ist nicht das einzige Kind unter den Teilnehmern. Über die 100 Meter Brust war der erst 12-jährige Ahnt Khaung Htut aus Mynmar dabei.

“Ich bin nun mal die schnellste in Bahrain”

Der Trainer der deutschen Mannschaft, Henning Lambertz stellt das Antreten der noch so jungen Athleten jedenfalls infrage. “Wie viel Freiwilligkeit dabei ist oder wie viel Druck von Eltern oder Verwandten, das müsste man hier sehen. Ich glaube, eine Zehnjährige ist lieber auf dem Spielplatz statt hier bei einer WM”, so Lambertz zu Bild.

Warum es bei den Weltmeisterschaften keine Altersbegrenzung gibt, ist für ihn auch klar: “Der Weltschwimmverband will auch die kleinen Nationen dabei haben. Nur das kann der Grund sein, warum es keine Altersgrenze gibt.” Für Tareq selbst scheint die Teilnahme in Kasan ganz normal, denn “ich bin nun mal die schnellste Schwimmerin in Bahrain, deshalb bin ich hier. Ich habe auch schon erwachsene Athleten geschlagen, musste mich aber vorher gegen die Nachwuchs-Schwimmer durchsetzen”, stellt sie fest.

Die Sinnhaftigkeit hinter der Teilnahme eines noch so jungen Mädchens ist damit allerdings nicht geklärt.




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