Katar und ein Milliardär: Formel 1 steht zum Verkauf – n

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Das Formel-1-Rennen in Bahrain ist bisher der einzige GrandPrix im Nahen Osten.

Das Formel-1-Rennen in Bahrain ist bisher der einzige GrandPrix im Nahen Osten.(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)


Sinkende Quoten, ausbleibende Zuschauer und die Dominanz eines Teams: Dennoch ist die Formel 1 für Investoren offenbar interessant. Die Besitzer der Rennklasse wollen nun wohl ihren Anteil versilbern.

Die Formel 1 steht vor einem Eigentümerwechsel. Das Scheichtum Katar, Besitzer des französischen  Fußball-Meister Paris Saint-Germain, und der Eigentümer des US-Football-Teams Miami Dolphins, Stephen Ross Ernst, wollen einem Insider zufolge die Beteiligung des Finanzinvestors CVC an der weltgrößten Automobil-Rennsportserie kaufen. Dabei geht es zunächst um einen Anteil von 35,5 Prozent, der sieben bis acht Milliarden Dollar wert sein könnte, wie der Insider sagte. Auch Dieter Hahn, der frühere Vertraute des ehemaligen Formel-1-Miteigentümers Leo Kirch spiele in dem Konsortium eine Rolle. Der erfahrene Medienmanager solle sich vor allem um eine bessere Vermarktung der Fernsehrechte kümmern.

Ecclestone selbst soll übrigens nach dem Willen der möglichen neuen Besitzer an Bord bleiben. Vor allem für die Märkte in China und den USA sei der Brite wichtig, hieß es. Zuletzt war immer wieder Red-Bull-Teamchef Christian Horner als möglicher Nachfolger seines Landsmanns ins Gespräch gebracht worden.

Zwei Börsengänge gescheitert

CVC hatte zweimal vergeblich versucht, die Formel 1 an die Börse zu bringen, zuletzt 2013. Sie verkaufte dann Teile ihres Anteilspakets von ursprünglich 63 Prozent, unter anderem an die US-Vermögensverwalter Blackrock und Waddell Reed sowie an den norwegischen Staatsfonds, der die Öleinnahmen des Landes anlegt. Dabei war die Serie mit 9,1 Milliarden Dollar bewertet worden. Derzeit steckt sie aber in der Krise. Die Zahl der Teams schrumpft wegen der steigenden Kosten, Fans kritisieren, dass das Reglement für Langeweile sorge. Zudem sorgt die Dominanz von Mercedes für wenig Spannung.

Geführt wird die Formel 1 seit mehr als vier Jahrzehnten von dem Briten Bernie Ecclestone, einem ehemaligen Gebrauchtwagen-Händler, der damit zum Milliardär aufgestiegen ist. Ecclestone sagte der Londoner Zeitung “The Times”, es gebe drei oder vier Interessenten für den CVC-Anteil. Promoter Ecclestone hatte zuletzt wieder heftig gegen  sein eigentliches Lebenswerk gewettert. “Ich saß zuletzt mit einigen Ingenieuren zusammen”, sagte der 84-Jährige zu AFP, “und ich habe ihnen gesagt: Ich war schon  mein ganzes Leben ein guter Verkäufer, aber jetzt habt ihr mir ein  beschissenes Produkt gegeben. Und das muss ich an den Mann bringen.”

Bekommt Katar doch noch seinen GrandPrix?

Hahn und Kirchs Erben sind die Großaktionäre der Münchener Constantin Medien, die aus der ehemals an der Formel 1 beteiligten EM.TV hervorgegangen ist. Hahn ist dort auch Chef des Aufsichtsrats. Constantin hatte Ecclestone 2014 wegen seiner Rolle beim Einstieg von CVC vor einem Gericht auf 100 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt, war aber damit gescheitert. Hahn wird dem Insider zufolge von der Investmentbank Leonardo beraten, Goldman Sachs arbeitet für CVC und JP Morgan berät die Bieter.

Die Banken wollten sich dazu ebenso wenig äußern wie ein Sprecher Hahns. CVC war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Mit Katar verbündet hat sich RSE Ventures, der das Team der Miami Dolphins gehört. Katar war bisher daran gescheitert, ein Formel-1-Rennen zu bekommen, weil Ecclestone den einzigen GrandPrix am Golf in Bahrain ausrichten lässt. Dabei ist mit Nasser Khalifa Al-Attiya ein Vertreter der Herrscherfamilie von Katar Vizepräsident des internationalen Motorsportverbandes FIM und des Formel-1-Aufsichtsgremiums, der FIA.

Am Geld dürfte der Besitzerwechsel auf jeden Fall nicht scheitern. Der 75 Jahre alte Ross, ein Immobilien-Mogul, dem unter anderem die Miami Dolphins aus der amerikanischen Football-Profiliga NFL gehören, ist knapp sechs Milliarden Euro schwer.

Quelle: n-tv.de

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