Der Iran wiederum warnte Bahrain, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate nach deren Schritten: “Dieses Abenteurertum wird diesen Staaten langfristig nur schaden”, sagte Mohammad Nahavandian, Stabschef im iranischen Präsidialamt, am Dienstag in deren Richtung. 50 Menschen seien im Zusammenhang mit dem Angriff schon verhaftet worden. Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zum Iran habe darauf keinen Einfluss.
Vorausgegangen war die Stürmung der saudischen Botschaft in Teheran durch wütende Bürger in der Nacht zum Sonntag, nachdem die Ölmonarchie am Samstag den prominenten schiitischen Geistlichen Nimr al-Nimr und 46 weitere Verurteilte hingerichtet hatte. Auch die jüngste Entscheidung sei voreilig und irrational und würde nur zu mehr Spannungen in der Region führen.
Ban unterstrich, dass konstruktive Beziehungen zwischen beiden Ländern für die Entwicklung und Sicherheit der ganzen Region wichtig seien. Am Sonntag hatte der oberste Führer des Irans, Ayatollah Ali Khamenei, den saudischen Führern wegen der Exekution Al-Nimrs dagegen noch mit der “Rache Gottes” gedroht. Das meldeten die Staatsmedien in Bahrain am Montag. Die Solidaritätsbekundung der drei arabischen Golfstaaten mit Riad kann nach den Worten von Nahavandian – zitiert von der der amtlichen Nachrichtenagentur IRNA – nicht die öffentliche Meinung über die unmenschliche Hinrichtung des schiitischen Geistlichen Nimr al-Nimr in Saudi-Arabien ändern. “Die Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Iran sind von grundlegender Bedeutung für die Lösung der Krisen in Syrien, im Jemen und für die Stabilität der gesamten Region”, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Saudis und Iraner sind in viele Konflikte der Region verwickelt. Die Vereinigten Staaten und Ankara appellierten an Riad und Teheran, den Konflikt zu deeskalieren und Zurückhaltung walten zu lassen. Russland zeigte sich unterdessen bereit, zwischen beiden Ländern zu vermitteln. Es gibt aber auch eine große sunnitische Minderheit.
Auch die Türkei rief beide Länder zur umgehenden Deeskalation der Spannungen auf.
Während Saudi-Arabien sunnitische Rebellengruppen in Syrien unterstützt, ist der Iran enger Verbündeter von Machthaber Bashar al-Assad. Das iranische Aussenministerium warf Saudi-Arabien vor, die Gewalt gegen seine Botschaft als Vorwand zu nutzen, um die Spannungen anzuheizen. Der saudi-arabische Außenminister Adel Al-Jubeir hatte am Dienstag erklärt, der Streit werde die Syrien-Gespräche nicht negativ beeinflussen.
Saudi-Arabien bekommt bei seiner Konfrontation mit dem Iran Unterstützung von seinen sunnitisch regierten Nachbarn. Beide Länder sind an den Bemühungen über eine friedliche Lösung beteiligt.