Dies ist bereits der dritte Russland-Besuch des Königs von Bahrain seit 2008. Bei dem Treffen wurden die Zusammenarbeit beider Länder sowie die Lage im Nahen Osten, vor allem in Syrien besprochen.
Der Handelsumsatz zwischen beiden Ländern stieg in den letzten Jahren kontinuierlich an und erreichte 2014 die Marke von 20 Millionen US-Dollar. Erst im vergangenen Jahr sank diese Kennzahl wegen Krisenprozessen in der russischen Wirtschaft um 30 Prozent auf 14 Millionen US-Dollar.
Das wichtigste internationale Thema bei dem Treffen war die Situation im Nahen Osten. Für Russland sind partnerschaftliche Beziehungen mit Bahrain wichtig, das zu der von den USA geleiteten Koalition gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ gehört.
Die Schaffung einer einheitlichen Antiterrorfront wird bislang wegen einer unterschiedlichen Haltung zum Assad-Regime nicht umgesetzt. Russland ist für den Machterhalt Assads, während die USA und Saudi-Arabien auf seinen Sturz bzw. Rücktritt bestehen. Vor diesem Hintergrund erklärte Bahrain in der vergangenen Woche seine Bereitschaft, Truppen zur Stabilisierung der Situation nach Syrien zu schicken.
In Moskau sorgte diese Äußerung für Aufsehen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein Kollege aus Bahrain, Chalid bin Ahmad al-Chalifa, betonten, dass die Positionen beider Länder bei der Einschätzung der Lage in Syrien in vielen Punkten übereinstimmen. Beide Seiten halten jedwede Handlung, die den Zusammenbruch der Integrität des syrischen Staates nach sich zieht, für unzulässig; deshalb müsse das syrische Volk das Schicksal seines Landes selbstständig bestimmen.
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Es ist kein Geheimnis, dass Russland für Bahrain bei der Lieferung von Militärtechnik von großem wirtschaftlichem Interesse ist. 2011 kaufte Bahrain bei Moskau Schusswaffen. Im Herbst 2015 wurde die Lieferung von russischen Panzerabwehrraketenkomplexen an Bahrain angekündigt.
Bahrains König äußerte ebenfalls Interesse an dem beim Flugzeugbauer Sukhoi in der Entwicklung befindlichen Mehrzweck-Kampfjet T-50. Lawrow unterstrich das Zusammenwirken im militärischen Bereich – Bahrains Streitkräfte wurden zu gemeinsamen Übungen eingeladen.
Infografik: T-50 — Russlands Kampfjet der Zukunft
Beide Länder sind nicht nur an der militärpolitischen Kooperation interessiert. Der Chef des Fonds für Direktinvestitionen, Kirill Dmitrijew, bestätigte Investitionen aus Bahrain in russische Projekte. Für diese Ziele wurden von Bahrain bereits 250 Millionen US-Dollar in den Fonds gezahlt. Vom besonderen Interesse sind für Bahrain zudem Gas- und andere Energieprojekte.
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