Manama (APA/dpa) – Kurz vor der Parlamentswahl steigen in dem arabischen Golfkönigreich Bahrain die Spannungen zwischen Regierung und Opposition. Polizeikräfte des Landes postierten sich am Donnerstagabend in der Hauptstadt Manama vor dem Hauptquartier der oppositionellen Wifak-Gesellschaft. Deren Vorsitzender, Scheich Ali Salman, rief seine Anhänger zum Boykott der Abstimmung auf.
Den Wahlen fehle es an jedem demokratischen Wert, da das Parlament ohne Macht sei, sagte Salman in einer Rede vor mehreren Hundert Menschen. Bahrain wählt am Samstag ein neues 40-köpfiges Parlament, das jedoch nur eine beratende Funktion hat. Die Opposition hatte sich zum Boykott der Abstimmung entschlossen, nachdem ein Dialog mit der Regierung über Reformen gescheitert war.
Die Schiiten stellen die Mehrheit in Bahrain, das Land wird aber von einem sunnitischen Königshaus beherrscht. 2011 zogen vor allem schiitische Demonstranten zu Tausenden für mehr Demokratie auf die Straße. Das Herrscherhaus ließ die Massenproteste mit Gewalt niederschlagen.
Bis heute kommt es regelmäßig zu kleineren Demonstrationen gegen die Regierung, die immer wieder mit Repressalien gegen Kritiker vorgeht. Erst am Mittwoch war die prominente Aktivistin und Bloggerin Zainab al-Khawaja nach mehrwöchiger Haft freigelassen worden.