Eine Frau im Cockpit, der Wunsch des Formel-1-Chefs Bernie Ecclestone, wird es aber so schnell nicht wieder geben. Am erfolgreichsten war Lella Lombardi. Die Italienerin war 17 Monate dabei, bestritt zwölf Rennen, wurde Sechste beim WM-Lauf am 27. April 1975 in Barcelona. Das Rennen wurde wegen eines schweren Unfalls von Rolf Stommelen – fünf Zuschauer starben – abgebrochen, und es gab nur die halbe Punktzahl (0,5). Die vorläufig Letzte, die sich versuchte, war Giovanna Amati. Die Italienerin scheiterte 1992 aber stets in der Qualifikation.

Gill Jones gehört schon lange zu Red Bull. Die 40-Jährige, die sich zunächst in der Luft- und Raumfahrt betätigte, hatte schon Erfahrung bei Jaguar, Toyota und Honda gesammelt, als sie beim Saisonfinale 2005 in China zur Crew des Österreichers Christian Klien gehörte. Fünf Monate später war sie die Elektronik-Chefin für alle – ausgerechnet in Bahrain, wo sie nun mit aufs Podest durfte. “Ich bin verantwortlich für alle Sensoren, alle Monitore, die komplette Telemetrie. Ich stelle sicher, dass alle Daten der Ingenieure ans Auto übermittelt werden. Lenkrad, Teamfunk – das alles gehört zu meinen Aufgaben”, sagte die Britin, einzige Frau in der Box des Weltmeisterteams, der “Bild”. “Ich bin es gewohnt, nur mit Männern zu arbeiten”, ergänzte Gill Jones, “das war schon im Studium so.”