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Der Start von Kindern bei den Weltmeisterschaften in Kasan ruft neben Applaus auch kritische Reaktionen hervor.
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Der Start einer Zehnjährigen sowie von weiteren Kindern bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Kasan ruft verwunderte Reaktionen hervor. Die jüngste Schwimmerin ist die zehnjährige Alzain Tareq aus dem Wüstenstaat Bahrain. Die Schülerin startet am Freitag und Samstag über 50 Meter Schmetterling und 50 Meter Freistil. Chefbundestrainer Henning Lambertz äußerte sich skeptisch: “Wie viel Freiwilligkeit dabei ist oder wie viel Druck von Eltern oder Verwandten, das müsste man hier sehen. Ich glaube, eine Zehnjährige ist lieber auf dem Spielplatz statt hier bei einer WM.” Der Weltverband (Fina) hat im Gegensatz zu anderen Sportverbänden keine Altersbeschränkung. Der europäische Verband (Len) erlaubt Schwimmer bei einer EM erst ab 14. Die Fina hingegen lässt auch ohne sonst nötige Norm zumindest einen Sportler zu, damit jedes Mitgliedsland vertreten sein kann. Ein Olympia-Start kommt für Kinder aber allein deshalb nicht in Betracht, weil sie die olympischen Fina-Normen im Allgemeinen noch nicht erreichen können.
Nach Angaben der WM-Homepage trainiert Alzain Tareq an fünf Tagen die Woche, und das gleich zweimal täglich. Für die WM-Teilnahme setzte sich die Tochter einer Lehrerin und eines ehemaligen Schwimmers gegen die ältere nationale Konkurrenz durch. Probleme in der Schule habe sie nicht, sagte die Schülerin mit dem Lieblingsfach Mathe. Für die jungen Sportler gibt es zum Teil schöne WM-Momente. Der zwölfjährige Ahnt Khaung Htut aus Myanmar durfte nach dem Fernbleiben von Alhassane Fofana (Guinea) und Stephane Fokam (Kamerun) am Sonntag bei den Titelkämpfen in Kasan in seinem Vorlauf über 100 Meter Brust als gefeierter Solist ran. Mit 1:16,13 Minuten belegte er am Ende den 74. Platz – riesengroßer Beifall von den Zuschauerplätzen wurde ihm auf den letzten Metern seines ganz eigenen Vorlaufs dennoch zuteil.