Augenzeugen berichteten, die Sicherheitskräfte hätten protestierende Menschen festgenommen und Tränengas eingesetzt. Das Herrscherhaus hatte die Polizei mit Panzerwagen auf die Straßen geschickt.
Zweieinhalb Jahre nach dem Beginn ihrer erfolglosen Revolution wollte die Protestbewegung einen zweiten Anlauf nehmen. Die mehrheitlich schiitische Opposition fordert mehr Rechte für das gewählte Parlament. Das Herrscherhaus hatte angekündigt, es werde neue Proteste im Keim ersticken lassen. Wer dem Protestaufruf der Bewegung «Bahrain Rebellion» folgt, riskiert drakonische Strafen.
Auseinandersetzungen gab es westlich der Hauptstadt Manama im Distrikt Seef und mehreren nahegelegenen Ortschaften. Es gab Berichte über Verletzte. Die oppositionelle Wifak-Bewegung teilte mit, es habe mindestens 60 Demonstrationen gegeben.
Demonstranten sollten Ansammlungen vermeiden und zu Fuß oder in Autos in Bewegung bleiben, um der Polizei keine Angriffsfläche zu bieten, hieß es in Aufrufen. In der Nacht waren Einwohner auf ihre Hausdächer gestiegen, um dort aus Protest «Gott ist groß» zu rufen. Die Polizei feuerte Tränengas und errichtete Kontrollposten. Viele Geschäfte hatten geschlossen. Als sich Regimekritiker, ermutigt durch die Umwälzungen des Arabischen Frühlings, im Februar 2011 erhoben hatten, reagierte die Staatsmacht mit brutaler Gewalt und Festnahmen.
Das US-Außenministerium erklärte, Washington unterstütze die Meinungsfreiheit auch in Bahrain, rufe aber zu Gewaltverzicht und einem Dialog auf.
In den vergangenen Tagen waren ein kritischer Blogger und ein Anwalt festgenommen worden. Die Aktivistin Mariam al-Chawadscha wurde an der Einreise in ihre Heimat gehindert. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International berichtete, die Regierung habe die Meinungsfreiheit durch zwei neue Dekrete weiter eingeschränkt.