Nach Crash-Wochenende: Boullier unterstützt Grosjean – Motorsport

(Motorsport-Total.com) – Der Start in die Formel-1-Saison begann für Romain Grosjean unter anderem mit Rang drei in Bahrain erfolgreich und vor allem: ohne Ärger. Letzteres steht aber seit dem Großen Preis von Monaco wieder auf dem Programm, da der Franzose nicht nur drei Unfälle verursachte, sondern im Rennen auch auf eine diskussionswürdige Art und Weise den Australier Daniel Ricciardo (Toro Rosso) von der Strecke fuhr.

Grosjeans Monaco-Wochenende in der Chronologie: Im 2. Freien Training am Donnerstag crashte der 27-Jährige ausgangs der Sainte-Devote-Kurve außen gegen die Leitplanken. Im 3. Freien Training am Samstag blieb Grosjean innen an der Leitplanke hängen beschädigte seinen Wagen nach einem Fahrfehler.

Im Rennen dann besagte Schlüsselszene: In Runde 62 fährt der Lotus-Pilot Ricciardo (Toro Rosso) in der Hafenschikane von hinten ins Auto, was zunächst das Rennen des Australiers beendet und drei Runden später auch sein eigenes. Es wäre vermessen, von einer Revanche zu sprechen, da sich Grosjean nach eigenen Aussagen in der Qualifikation vom Toro-Rosso-Piloten aufgehalten und um Q3 gebracht gefühlt habe. “Da war es ebenfalls Daniel, durch den ich aufgehalten wurde, aber es war sicherlich nicht meine Absicht, ein Rennen im Heck seines Autos zu beenden”, erklärt Grosjean die Situation.

Boullier lobt Grosjeans Pace

“Er hatte die Pace, das konnten wir sehen. Deshalb ist es noch frustrierender”, kommentiert Lotus-Teamchef Eric Boullier das Wochenendes seines Piloten gegenüber der Nachrichtenagentur ‘Reuters’. Es sei zwar “immer die gleiche Geschichte, vor allem in Monaco”, betont er, dennoch müsse man Verfehlungen klar ansprechen: “Wir werden uns mit ihm hinsetzen und das Wochenende durchgehen.”

“Wir müssen ihn jetzt beruhigen und werden im Werk eine Diskussion führen”, fügt Boullier hinzu. “Er hat einen großartigen Job über den Winter gemacht und seine Probleme, die er im vergangenen Jahr hatte, korrigiert. Aber da ist gelegentlich ein bisschen Frustration, wenn er weiß, dass er schnell sein kann. Er muss sich wieder aufbauen und sich sagen, dass er schnell ist. Dann kann er auch wieder großartige Resultate abliefern.” War die Diskussion um “Crash-Kid” Grosjean zu Beginn dieser Saison verstummt, wird sie nach solchen Aktionen natürlich wieder aus der Schublade gezogen.

Grosjean strafversetzt

Ein Rückblick: Im vergangenen Jahr wurde Grosjean für das Rennen in Italien gesperrt. Der Franzose hatte zuvor beim Großen Preis von Belgien eine gefährliche Startkollision verursacht, bei der er Weltmeisterschaftsaspirant Fernando Alonso nicht nur aus dem Rennen kegelte, sondern auch haarscharf mit seinem Lotos am Helm des Spaniers vorbeischrammte. Das war jedoch nicht sein erstes Vergehen, denn Grosjean galt zu dem Zeitpunkt bereits als Wiederholungstäter. Der Lotus-Pilot wurde nach diesem Vorfall sogar zum Sportpsychologen zitiert.

Eine Strafe für das kommende Rennen hat Grosjean bereits bekommen: Der Franzose wird beim Großen Preis von Kanada (7. bis 9. Juni 2013) um zehn Plätze in der Qualifikation strafversetzt. Noch verteidigt Teamchef Boullier seinen Schützling. Darauf angesprochen, ob Boullier erwägen würde, Ersatzfahrer Davide Valsecchi eine Chance zu geben, antwortet Boullier kurz und knapp: “Noch nicht.” Klar scheint, dass Grosjean beim Team noch Kredit besitzt, sich solche Aktionen aber nicht mehr so häufig erlauben darf.

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