(Motorsport-Total.com) – Mit einer starken Bestzeit und gutem Tempo auf die Distanz hat sich Porsche im zweiten Freien Training der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Bahrain bestens in Szene gesetzt. Neel Jani markierte in der 90-minütigen Nachtsession unter Flutlicht in 1:43.375 Minuten eine deutliche Bestzeit. Ein kurzes Strohfeuer vom Porsche mit der Startnummer 14? Nein, denn auch über einen kompletten Stint auf einem Reifensatz war das Hybridauto aus Weissach ansprechend schnell.
Jani setzte seinen Angriff früh im zweiten Durchgang. Anschließend biss sich die Konkurrenz an dieser Vorgabe die Zähne aus. Anthony Davidson (Toyota) kam dem Schweizer, der sich seinen 919 mit Marc Lieb und Romain Dumas teilt, in 1:44.233 Minuten noch am nächsten, aber der Rückstand betrug am Ende immer noch satte 0,868 Sekunden. Der zweite Porsche (Webber/Bernhard/Hartley) war in 1:44.457 Minuten kaum langsamer als der Toyota von Davidson/Buemi.
Audi konzentrierte sich im zweiten Freien Training ausschließlich auf die Rennvorbereitung. Im Fokus stand die Arbeit mit den Reifen. Die Ingolstädter versuchten alles, um die beiden zur Verfügung stehenden Mischungen von Michelin (“Soft High Temperature” und “Medium High Temperature”) über die Distanz haltbar zu bekommen. An Doppelstints ist auf dem fordernden und heißen Asphalt in Bahrain kaum zu denken. Duval/Di Grassi/Kristensen (1:45.380) waren als Vierte etwas schneller als Lotterer/Fässler/Treluyer (5./1:45.536). Der Toyota von Wurz/Conway/Sarrazin (1:45.895) beendete das Training auf Rang sechs.
Mieses Spiel von Aston Martin
Die LMP1-L-Fahrzeuge von Rebellion, die auf der Start-Ziel-Geraden von Bahrain mit dem höchsten Topspeed (290,5 km/h) glänzen konnten, waren über weite Strecken kaum langsamer als die beiden Audis, aber konnten nicht mehr zulegen, als die Ingolstädter am Ende noch einmal etwas aufdrehten. Mit über fünf Sekunden Rückstand wurden die beiden Rebellion-Toyotas klassiert. Lotus konnten den Getriebeschaden aus dem ersten Training beheben, sodass Pierre Kaffer, Simon Trummer und Nathanael Berthin wenigstens ihre Pflichtrunden in der Nacht absolvieren konnten.
In der LMP2-Klasse veränderte sich nichts am Bild aus der ersten Session. Pla/Russinow/Canal waren im Ligier von G-Drive erneut schneller als die Oreca-Nissans von SMP. In der GTE-Pro-Szene werden im Lager von Ferrari und Porsche die Köpfe geschüttelt – ein zweifelhaftes Amüsement beim Blick auf die Rundenzeiten von Aston Martin. Nach dominant starker Vorstellung im ersten Freien Training spielten die Briten im zweiten Durchgang ein Versteckspiel.
Bruni/Vilander (Ferrari) waren in 1:59.410 Minuten die Schnellsten, dahinter folgten die beiden Porsche 911 von Bergmeister/Lietz (+0,294 Sekunden) und Pilet/Makowiecki (+0,463). Erst auf Rang vier reihte sich der Vantage von Stefan Mücke und Darren Turner (+0,490) ein. Der Aston Martin war das einzige Fahrzeug, dass im Vergleich zum Nachmittag langsamer wurde – um fast eine ganze Sekunde. Ein weiterer Hinweis auf klassisches “Sandbagging”: Der Vantage von Poulsen/Heinemeier Hansson/Thiim war in der Amateurklasse in 1:58.440 Minuten das schnellste GTE-Auto in der Nacht.