Die US-Luftwaffe hat fünf weitere Angriffe gegen die Dschihadisten im Irak und in Syrien geflogen. Mehrere Fahrzeuge der Gruppe Islamischer Staat (IS) seien dabei zerstört worden, teilte das US-Militärkommando Centcom mit. Ebenfalls zerstört wurden demnach Stellungen der Kämpfer sowie ein Waffenlager. Zwei der Angriffe erfolgten Centcom zufolge westlich der irakischen Hauptstadt Bagdad, zwei südöstlich von Erbil im Nordirak sowie einer im Nordwesten Syriens.
US-Präsident Barack Obama hatte vor zwei Wochen angekündigt, die Luftangriffe vom Irak auf Syrien auszuweiten, um die Dschihadistengruppe Islamischer Staat zu zerstören. Während im Irak die Angriffe mit Bagdad abgestimmt sind, lehnt Washington in Syrien eine Kooperation mit dem Machthaber Baschar al-Assad ab. Eigenen Angaben zufolge wurde Damaskus aber vorab über die Angriffe, die am Dienstag begannen, informiert. An den Einsätzen in Syrien sind dem Pentagon zufolge auch Bahrain, Jordanien, Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate beteiligt.
Zuvor hatte sich Obama bei mehreren arabischen Staaten für deren Beteiligung am jüngsten Militäreinsatz gegen sunnitische Extremisten in Syrien bedankt. Es handele es sich um “Partner und Freunde, mit denen wir seit vielen, vielen Jahren zusammenarbeiten, um Sicherheit und Prosperität in der Region zu gewährleisten”, sagte Obama in New York. Den dort versammelten Führern der Staaten Saudi-Arabien, Jordanien, Bahrain, Katar, Irak und der Vereinigten Arabischen Emirate sagte Obama, er wisse ihre Hilfe “sehr zu schätzen”.
Frankreich kündigte ungeachtet der Drohungen militanter Islamisten weitere Luftangriffe gegen den IS im Irak an. Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sagte im Fernsehsender France 2, “natürlich” werde es “in den kommenden Tagen” Angriffe geben. Er fügte hinzu: “Frankreich weiß sich zu verteidigen, und Frankreich gibt nicht nach.”
Aus türkischen Behördenkreisen verlautete am Mittwoch, die Zahl der kurdischen Flüchtlinge aus Syrien habe zuletzt deutlich abgenommen. Zudem sei zunächst nicht mit einem erneuten dramatischen Anstieg zu rechnen.
Wie ein AFP-Journalist berichtete, waren an der Grenze am Mittwoch nur noch einige hundert Syrer zu sehen. Dabei handelte es sich überwiegend um Frauen, Kinder und ältere Menschen. Angesichts der Kämpfe zwischen IS-Extremisten und Kurdenkämpfern rund um die nordsyrische Stadt Ain al-Arab waren von den türkischen Behörden in den vergangenen Tagen rund 140.000 kurdische Flüchtlinge registriert worden.
Einigen dutzend syrischstämmigen Kurden wurde derweil von türkischer Seite die Rückkehr auf syrisches Gebiet genehmigt. Kurden aus der Türkei werde die Einreise nach Syrien jedoch nicht erlaubt, hieß es aus den türkischen Behördenkreisen.
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) warnte indes davor, den syrischen Machthaber Baschar al-Assad wegen des gemeinsamen Kampfes gegen den IS zu rehabilitieren. “Die Weltgemeinschaft wird Assad nie vergessen, dass er gegen seine Bevölkerung Giftgas eingesetzt hat”, sagte von der Leyen in einem Gespräch mit der “Bild”-Zeitung. Der Kampf gegen den IS habe momentan bloß Vorrang, denn die Extremistengruppe gehe “im Raum Syrien und Irak bestialisch vor und muss erst einmal gestoppt werden”.