So langsam lichtet sich das Chaos bei den Wintertestfahrten vor der Formel-1-Saison 2014: Am zweiten Tag in Bahrain lagen fünf Autos innerhalb von eineinhalb Sekunden, und insbesondere am Nachmittag wurde die eine oder andere Rennsimulation absolviert. Zwar ist es immer noch viel zu früh, um den erzielten Rundenzeiten große Bedeutung beizumessen, aber die Tests liefern nach und nach doch etwas mehr Anhaltspunkte als noch zu Beginn dieses Winters.
Schnellster war (bereits zum zweiten Mal hintereinander) Sergio Perez auf Force India, diesmal mit einer Bestzeit von 1:35.570 Minuten (0,280 Sekunden langsamer als gestern). Der Mexikaner mit Mercedes-Power war auch erneut ein Musterbeispiel für Zuverlässigkeit und knackte in den letzten Minuten die 100-Runden-Marke. Dass er zwischendurch erfolgreich eine Rennsimulation bewältigte, war das Sahnehäubchen obendrauf.
Praktisch auf Augenhöhe mit dem Force India war Fernando Alonso (Ferrari), der bis auf 0,064 Sekunden auf die Bestzeit herankam. Auch der Spanier absolvierte am Nachmittag eine Rennsimulation (mit drei Boxenstopps: Soft-Medium-Medium-Soft), machte dabei einen ähnlich schnell bis marginal langsameren Eindruck als Perez. 122 Runden bedeuteten für ihn den Sieg in der inoffiziellen Kilometerwertung.
Endlich Fortschritte bei Red Bull?
Einen konkurrenzfähigen Eindruck hinterließ – in dieser Form zum ersten Mal in diesem Winter – das Weltmeister-Team Red Bull mit Daniel Ricciardo am Steuer. Der Australier erzielte in den letzten eineinhalb Stunden der Session sogar eine absolute Bestzeit im dritten Sektor, spulte immerhin 66 Runden ab und landete am Ende mit 0,109 Sekunden Rückstand an dritter Position. Nach dem gestrigen Silberstreif am Horizont bedeutet das eine weitere Steigerung.
Vierter wurde Felipe Massa (Williams/+0,937), der sich in der letzten Stunde noch nach vorne schob, gefolgt von Jenson Button (McLaren/+1,331), der am Nachmittag eine vierstündige Zwangspause einlegen musste. Sensationell auf Platz sechs: Jules Bianchi im Marussia. Der Franzose legte 75 Runden zurück und legte im Finish noch einmal zu, um seine schon davor erzielte Zeit zu bestätigen. Schlussendlich fehlten ihm nur 2,522 Sekunden.
Getriebeprobleme an Hamiltons Mercedes
Keine absolute Topzeit, aber (genau wie gestern) 89 Runden gab es für den Silberpfeil F1 W05: Lewis Hamilton (7./+3,471) setzte diesen zwar nach gut einer Stunde wegen eines Fahrfehlers ins Kiesbett und verursachte damit die erste von vier roten Flaggen der achtstündigen Session, konnte aber schon eine Dreiviertelstunde später wieder fahren. Endgültig Schluss war erst eine Stunde vor dem Ende wegen eines Getriebeproblems.
Unbefriedigend verlief der Tag für das Lotus-Team: Pastor Maldonado hatte in seinen ersten sechs Runden eine bescheidene Bestzeit von 1:41.613 Minuten für sich notieren lassen, als er den E22 am frühen Nachmittag unter leichter Flammenentwicklung abstellen musste. Wenig später war klar, dass es für ihn heute nicht mehr weitergehen wird. “Das Auto ist ausreichend gegrillt”, nahm das britische Team den bisher nicht näher identifizierten technischen Defekt mit Humor.
Langsamer – und damit Elfter und Letzter – war nur noch Marcus Ericsson im (ebenfalls Renault-befeuerten) Caterham. Rund eineinhalb Stunden vor Schluss blieb der Schwede an der Boxenausfahrt stehen, wenig später löste er mit brennendem Auto die letzte Unterbrechung des Tages aus. Am Ende fehlten ihm 6,946 Sekunden auf die Bestzeit.
Open all references in tabs: [1 – 7]