(Motorsport-Total.com) – Formel-1-Reifenlieferant Pirelli würde es begrüßen, wenn die Königsklasse auch in den kommenden Jahren mindestens einen Wintertest in Bahrain austrägt. Die dort vorherrschenden Bedingungen seien in Vorbereitung auf die Rennsaison deutlich repräsentativer als bei einem Test in Spanien, wo es im Januar und Februar verglichen mit Bahrain deutlich kühler ist.
Zunächst einmal steht bei Pirelli aber die laufende Saison auf der Agenda – und da gibt es wenig Grund, sich zu beschweren. “In Europa wird offenbar gerade versucht, die Witterungsbedingungen des Mittleren Ostens nachzustellen”, flachst Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery am Rande des Ungarn-Grand-Prix mit Blick auf die hochsommerlichen Temperaturen in Mitteleuropa.
“Wenn ich auf die vergangenen vier Saisons zurückblicke, dann war Hockenheim das Wochenende mit den zweithöchsten Asphalttemperaturen. Nur in Bahrain war es einmal noch heißer”, zieht Hembery eine temperaturbezogene Bilanz über die Rennwochenenden, seitdem Pirelli zu Beginn der Saison 2011 in die Formel 1 zurückgekehrt ist. “56 Grad Celsius, wie wir sie in Hockenheim vorfanden, sind schon extrem hohe Temperaturen”, findet nicht nur der Brite.
Während Pirelli das Hockenheim-Wochenende mit den Mischungen Supersoft und Soft bestritt, hat man sich für den Hungaroring für die Kombination Soft und Medium entschieden. Nach dem ersten Trainingstag sieht sich Hembery in dieser Entscheidung bestätigt.
“Wir hatten überlegt, den Supersoft auch hier einzusetzen, sind dann aber zum Schluss gekommen, dass die Charakteristik der Strecke und die damit einhergehenden Belastungen für diese Reifenmischung zu hoch gewesen wären – erst Recht, bei solch hohen Temperaturen”, so Hembery. Im zweiten Freien Training wurde auf dem Hungaroring eine Asphalttemperatur von 54 Grad Celsius gemessen.