Bei einem mutmaßlichen Bombenanschlag in Bahreins Hauptstadt Manama ist am Freitagabend ein Polizist getötet worden. Außerdem gebe es sieben Verletzte, teilten die Behörden des Golfstaats mit. Es handele sich um vier Polizeibeamte sowie ein Elternpaar und dessen Kind, sagte Informationsminister Isa Abdulrahman Al Hammadi der Nachrichtenagentur AFP. Die Explosion ereignete sich demnach im überwiegend von Schiiten bewohnten Außenbezirk Karanah.
Der Sprengstoff sei „sehr ähnlich“ dem, den die bahreinischen Behörden vergangenen Monat beschlagnahmt hatten und der „aus Iran gekommen“ sei, sagte Al Hammadi. Die Behörden hatten damals mitgeteilt, sie hätten einen Waffenschmuggel aus Iran vereitelt. Ein paar Tage später wurden bei einem Bombenanschlag auf der Insel Sitra vor Manama zwei Polizisten getötet und sechs weitere verletzt. In der Folge wurden fünf Verdächtige festgenommen.
Polizeichef Tarik al-Hasan erklärte, die Verdächtigen hätten Verbindungen zu den iranischen Revolutionsgarden und der von Iran unterstützten libanesischen Schiitenmiliz Hizbullah.

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Das von Sunniten dominierte Bahrein wirft dem schiitischen Iran immer wieder vor, Forderungen der schiitischen Bevölkerungsmehrheit in Bahrein nach politischen Reformen aktiv zu unterstützen. 2011 hatte Bahreins schiitische Bevölkerungsmehrheit vom sunnitischen Königshaus der Al-Chalifa auf Protestkundgebungen eine echte konstitutionelle Monarchie gefordert.
Die bahreinischen Sicherheitskräfte schlugen die Proteste mit Hilfe saudiarabischer Truppen blutig nieder. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International warf Bahrein im April anhaltende Menschenrechtsverletzungen gegen Oppositionelle wie willkürliche Festnahme und Folter in Haft vor.