Der Porsche-Motorsportchef weiter: “Unser überarbeiteter 911 RSR hat gut funktioniert. Ein Wermutstropfen war der unverschuldete Unfall unserer Nummer 92 schon in der vierten Runde. Das hat natürlich ein bisschen auf die Stimmung gedrückt. Ich möchte mich bei der ganzen Mannschaft bedanken, vor allem bei den Fahrern, die wieder eine fehlerfreie Leistung abgeliefert haben. Wie tapfer sich Marc trotz eines Magen-Darm-Infekts geschlagen hat, ist wirklich bewundernswert”, lobt Kristen.
Auch sein Resümee des WEC-Jahres fällt eher süß als bitter aus: “Diese erste Saison mit unserem 911 RSR war natürlich geprägt von dem überragenden Doppelsieg in Le Mans. In den ersten Rennen haben wir uns etwas schwer getan, nachher lief es dann immer besser. Wenn wir so in die neue Saison starten, wie wir hier aufgehört haben, dann kann das für Porsche ein sehr erfolgreiches Jahr 2014 werden”, hofft Kristen.
Lietz über 2014: “Alles möglich”
Auch Pilet ist zufrieden: “Mit einem neuen Auto auf Anhieb Zweiter zu werden, ist ein gutes Ergebnis. Das Handling unseres 911 RSR war wirklich gut. Dass es nicht zum Sieg gereicht hat, lag vor allem auch daran, dass wir gegen Ende der Stints mit abbauenden Reifen etwas Zeit verloren haben. Trotzdem war das ein guter Saisonabschluss. Ich freue mich schon auf 2014”, erklärt der Franzose. Bergmeister ergänzt: “Leider hat es nicht zum Sieg gereicht. Zu Beginn der Stints konnten wir immer ganz gut mithalten, doch dann haben unsere Hinterreifen abgebaut. Jetzt haben wir über den Winter einiges zu tun – und dann greifen wir in der neuen Saison wieder an.”
Da will Lieb sich nicht zweimal bitten lassen: “Für uns war das ein enttäuschendes Rennen. Wenn man von der Pole-Position startet, muss man weiter vorne ins Ziel kommen. Das lag heute aber nicht an uns, sondern an einem LMP2-Piloten, von dem unser 911 RSR kurz nach dem Start getroffen wurde”, hadert der Ludwigsburger. “Richie (Lietz, Anm. d. Red.) musste eine ganze Runde mit einem platten Reifen fahren, dadurch haben wir unglaublich viel Zeit verloren. Schade, denn vom Speed her waren wir heute ganz gut dabei.”
“Wenn man dann ohne eigenes Verschulden um alle Chancen gebracht wird, ist das einfach nur bitter. Für mich selbst war das wegen meiner Infektion ein sehr anstrengendes Rennen. Ich bin froh, zwei Stints gut hinter mich gebracht zu haben. Zum Glück habe ich einen tollen Teamkollegen, auf den ich mich verlassen kann, wenn es darauf ankommt”, so Lieb weiter. Lietz verlässt Bahrain mit Selbstvertrauen: “Unser neues Auto hat sich bewährt. Es war nicht nur im Qualifying, sondern auch im Rennen schnell.”
Der Österreicher ist froh, dass sich sein Dienstwagen vom Ruf des Reifenfressers zu verabschieden scheint: “Die Reifen haben deutlich länger gehalten als noch beim letzten Rennen in Schanghai, trotzdem haben wir da noch einige Arbeit vor uns. Es war natürlich Pech, dass ich gleich in meinem ersten Stint abgeschossen wurde, sonst wäre hier sicherlich mehr drin gewesen”, analysiert Lietz und blickt voraus: “Doch man muss das positiv sehen: Wir haben für nächstes Jahr ein gutes Auto, 2014 ist also alles möglich.”