Der Ölpreis könnte bald merklich nach oben gehen.
Das Regieren aus dem goldenen Käfig wird Saudi-Arabien zum Verhängnis. Spekulanten setzen daher auf Öl, Vorsichtige auf
Gold.
Würden Sie einen unerfahrenen zirka 30-Jährigen Ihren Weltkonzern lenken lassen? Okay, Prinz Mohammed Salman ist sicherlich gut ausgebildet. Er ist schon weit herumgekommen, hat viel gesehen. Doch
aufgewachsen ist er in einem goldenen Käfig. Und aus dem ist er nicht heraus gekommen. Als rechte Hand seines Vaters, König Salman, übernimmt der Prinz mehr und mehr das Schaltpult eines der
einflussreichsten Länder unserer Erde.
Nur rund 28 Millionen Einwohner, doch die Macht über den Ölpreis. Zirka 10 Millionen Fass Rohöl, etwa 1,6 Milliarden Liter fördert das Land täglich aus seinem Untergrund. Hinzu kommen die größten
freien Kapazitäten. Das Land kann so den Ölpreis bestimmen, nun gut, zumindest zum Großteil mitbestimmen. Doch es läuft nicht
mehr rund. Den Scheichs geht langsam die Düse. Denn sie wollten mit ihrem Fluten des Ölweltmarktes über einen niedrigen Preis des Energieträgers andere Förderländer klein halten. Doch in den USA
geht die Produktion von Öl aus dem Schiefergestein nur langsam zurück. Zu langsam um aufgrund der riesig angewachsenen Öllager einen negativen Effekt zu haben. Und Russland erreichte 2015 sogar ein
Rekordergebnis.
Was also tun, Prinz? Die Zeit des billigen Öls dauert bereits zu lange. Auch für die Saudis. Das Defizit im Staatshaushalt erreichte jüngst fast 100 Milliarden Euro. 2016 wird mit rund 80
Milliarden gerechnet. Um dies langfristig auszugleichen muss der Ölpreis steigen – oder die Produktion. Letzteres wäre hinderlich, denn dann fiele der Ölpreis weiter. Doch ein König, der gerade
einmal ein Jahr an der Regierung ist und ein von sich überzeugter Prinz wollen sich nicht von den Märkten geschlagen geben. 500 Milliarden Euro an Reserven aus den guten Jahren werden nun genutzt,
um den Übergang bis zum Ruin der anderen Förderländer zu finanzieren.
Doch das geht nicht allzu lang. Das hat selbst schon der Internationale Währungsfonds den Saudis bescheinigt. Fünf Jahre und das fette Polster wäre weg. Der junge Prinz legt also Hand an an die
Vergünstigungen seiner Untertanen, Subventionen werden gestrichen. Dadurch steigen Wasser und vor allem Benzinpreis drastisch. Auch soll eine Mehrwertsteuer eingeführt werden. Und jüngst: Das Juwel
aus dem Staatsschatz, der Ölkonzern Aramco soll zumindest teilweise privatisiert werden.
Härten gegenüber der Bevölkerung und selbst im goldenen Käfig sitzen, das wird nicht gut gehen. Bereits jetzt gibt es Unmut unter den tausenden von “kleinen” Prinzen aus dem Umfeld des
Königshauses, die mit kleineren “Zuschüssen” ihren Lebensstil fristen müssen. Was werden da erst die einfachen Leute tun? Saudi-Arabien dürften harte Zeiten bevorstehen. Das scheinen König und
Prinz ebenso zu sehen. Daher lassen sie den Streit mit dem Iran eskalieren. Ein Feind außerhalb eint oft ein Land mit internen Schwierigkeiten. Doch es gibt Problemzonen, die noch näher liegen. Zum
Beispiel Bahrain. Die Insel, die über Dämme und Autobahn mit Saudi-Arabien verbunden ist, ist ein Unruheherd. Und Bahrain ist Nachbar zu der einzigen Saudi-Arabien-Provinz, die überwiegend eine
schiitische Bevölkerung hat. Noch schlimmer: Dort wird auch ein Großteil des Öls gefördert. Dort könnte es durchaus zu Aufständen kommen, wenn die Vergünstigungen für die Bevölkerung stark zurück
gefahren werden und die Lebensverhältnisse schlechter werden. Über Bahrain könnte dies geschürrt werden.
Aufstände könnten schnell die Ölproduktion in Saudi-Arabien beschränken. Was der Ölpreis dann machen würde, ist klar: einen Sprung nach oben. Das würde vielen Mitspielern im Nahen Osten gelegen
kommen. Daher könnten IS und Co. verstärkt versuchen die Saudi-Herrschaft zu brechen. Auch wenn die Ölquellen in Saudi-Arabien derzeit wohl zu den am stärksten gesicherten Orten der Erde gehören –
zehntausende von gut ausgebildeten Wach- und Militäreliten halten Stellung -, sind Anschläge nicht auszuschließen. Ausfälle bei der Produktion wären die Folge. Der Nahe Osten bleibt also ein
Pulverfass. Und es könnte diesmal tatsächlich explodieren – wie dann auch der Ölpreis.
Es scheint nur eine Frage der Zeit, wann es soweit ist. Und das hektische Polit-Treiben des jungen Prinzen Salman scheint nicht angetan, Vertrauen in einen positiven Ausgang aufzubauen. Eine
Spekulation auf den Ölpreis könnte sich daher ausgehen. Es gibt Produkte mit und ohne Hebel. Da jedoch viele Anlagevehikel im Ölsektor auf den Futures basieren, müssen Anleger aufpassen, um nicht
Rollverluste zu erleiden, wenn der Ölpreis nur schwach zulegen würde. Ölaktien von guten Produzenten oder mit guten angehenden Projekten außerhalb Arabiens könnten sogar die bessere Wahl sein.
Immerhin könnte im schlimmsten Fall der Ölpreis auch wieder 100 US-Dollar je Fass erreichen.
Kommt es zu Anschlägen und Aufständen dann dürfte auch Gold stark profitieren. Selbst ein neues Rekordhoch wäre dann nicht ganz
unwahrscheinlich. Xetra-Gold ebenso wie Goldkonten zum Beispiel bei GoldMoney als physische Alternative und Goldminen, die auch bei heutigen Preisen mit Gewinn produzieren, sollten daher lohnen. Es
gibt auch einige sehr gute Aktienfonds mit Goldminenbasis.
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