Auch Ägypten, Marokko, Jordanien, der Sudan, Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar und Bahrain stellten Flugzeuge zur Verfügung. Mindestens 13 Zivilisten bei Militärangriffen im Jemen getötet.
Bei den Angriffen der Militärkoalition im Jemen sind in Sanaa am Donnerstagmorgen mindestens 13 Zivilisten getötet worden. Nach Angaben eines Zivilschutzvertreters wurde bei den Angriffen durch saudi-arabische Kampfflugzeuge ein Wohngebiet der jemenitischen Hauptstadt getroffen. Demnach waren unter den Opfern auch mehrere Kinder.
Es seien insgesamt sieben Häuser getroffen worden und es werde nach weiteren möglichen Opfern gesucht, hieß es. In der Nacht zum Donnerstag hatte Saudi-Arabien gemeinsam mit weiteren arabischen Verbündeten der Region einen Militäreinsatz im Jemen gestartet, der sich gegen die Houthi-Rebellen richtet. Das Land wird von einem verheerenden Konflikt zwischen der Miliz und der Regierung beherrscht. Die Rebellen kontrollieren Sanaa und weite Teile des Nordens, während der Süden noch unter der Kontrolle der Regierung steht.
150.000 Soldaten abgestellt
Saudi-Arabien hat nach einem Bericht des Senders “Al-Arabiya” 100 Kampfflugzeuge und 150.000 Soldaten für die Offensive im Jemen abgestellt. Ägypten, Marokko, Jordanien, der Sudan, Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar und Bahrain stellten Flugzeuge zur Verfügung.
Ägypten, Pakistan, Jordanien und der Sudan seien zudem bereit, sich auch an einer Bodenoffensive zu beteiligen, hieß es in dem Bericht. In der Nacht auf Donnerstag hat Saudi-Arabien mit einer Militäroperation in den Konflikt im Jemen eingegriffen. Kurz nach der Ankündigung der Offensive durch den saudi-arabischen Botschafter in den USA berichteten Anwohner in Sanaa von Kampfflugzeugen, die den Flughafen der Hauptstadt und den Luftwaffenstützpunkt Dulaimi angriffen. Dem Houthi-Sender Al-Masirah zufolge gab es Dutzende Opfer in Wohngebieten. Der TV-Sender rief medizinisches Personal auf, sich sofort in den Krankenhäusern der Stadt zu melden.
Der gesamte jemenitische Luftraum sei unter Kontrolle der saudischen Luftwaffe, berichtete “Al-Arabiya” Donnerstagfrüh. Mindestens vier Kampfflugzeuge auf der Al-Dailami-Basis in Sanaa seien zerstört worden. Die Huthi erklärten laut Al-Jazeerra, sie hätten zur Verteidigung Boden-Luftraketen abgefeuert. Drei hohe Houthi-Militärkommandeure seien getötet worden, hieß es bei Al-Arabija. Ziele der Angriffe in Sanaa waren laut Al-Dschasira der Präsidentenpalast sowie die Hauptquartiere von Polizei und . Mindestens vier Kampfflugzeuge auf der Al-Dailami-Basis in Sanaa seien zerstört worden.
Die Houthi erklärten laut Al-Jazeera, sie hätten zur Verteidigung Boden-Luftraketen abgefeuert. Drei hohe Houthi-Militärkommandanten seien getötet worden, hieß es bei Al-Arabiya. Ziele der Angriffe in Sanaa waren laut Al-Jazeera der Präsidentenpalast sowie die Hauptquartiere von Polizei und Spezialkräften.
Ein Berater Hadis erklärte, Präsident Hadi halte sich weiterhin in Aden auf. Die Militäraktion richte sich vor allem gegen die Luftwaffenstützpunkte der Houthi-Miliz im Norden des Landes. Der Präsident freue sich über die gemeinsame Aktion.
Angriffe auf Hauptstadt
Saudische Kampfjets würden Stellungen der schiitischen Houthi-Rebellen bombardieren, sagte der saudische Botschafter in Washington, Adel al-Jubeir, am Mittwochabend vor Journalisten. An dem Einsatz beteiligten sich zehn Länder. Es gehe darum, die legitime Regierung von Präsident Hadi zu schützen und zu verteidigen. Es seien Ziele in der Hauptstadt Sanaa und an anderen Orten des Landes angegriffen worden, so der Diplomat. Eine Reaktion des ebenfalls schiitischen Irans, der die Houthis bei ihrem Vormarsch unterstützt haben soll, gab es zunächst nicht.
Wo sich der Präsident aufhielt, wollte der saudische Botschafter nicht sagen. In einer gemeinsamen Erklärung Saudi-Arabiens, der Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwaits, Bahrains und Katars hieß es, die Militärintervention gegen die Houthi-Miliz erfolge auf Bitten Hadis. Ägypten erklärte, es leiste politische und militärische Unterstützung für das Vorgehen Saudi-Arabiens. Botschafter Jubeir sagte, die USA seien an der Militäraktion nicht beteiligt, sein Land habe jedoch die Regierung in Washington konsultiert. Es wurde davon ausgegangen, dass Washington Aufklärungsdaten zur Verfügung stellt.
Ziel der Operation sei deren Schutz vor einer Übernahme durch die Houthi-Rebellen. Zuvor hatte der von den Houthis in der südjemenitischen Hafenstadt Aden bedrängte Präsident Hadi das Ausland dringend um ein militärisches Eingreifen aufgefordert. Als die Houthi-Kämpfer schon die Außenbezirke der Stadt erreicht hatten, verschwand Hadi aus seinem Anwesen und tauchte unter. Kurz darauf drangen Plünderer in das Gebäude ein. Um den Flughafen der Stadt wurde gekämpft.
Ein Sprecher der Houthis bezeichnete die saudischen Angriffe als Kriegserklärung. Damit könne sich der Konflikt im Jemen zu einem Regionalkrieg auswachsen, warnte der Sprecher dem arabischen Nachrichtensender Al-Jazeera.
Riad hat die Entwicklungen im Jemen in den vergangenen Tagen mit großer Sorge beobachtet. Die Krise gerät mehr und mehr zu einem Stellvertreterkonflikt: Mittlerweile ist das Land gespalten in einen von den schiitischen Houthis kontrollierten Norden, die vom ebenfalls schiitischen Iran unterstützt werden, und einen von Hadis Anhängern beherrschten Süden. Hadi wird von Saudi-Arabien und anderen sunnitischen Monarchien der Region unterstützt.
Die Houthis beherrschen seit Monaten große Teile des Nordjemens sowie die Hauptstadt Sanaa. Unterstützt wird die Houthi-Miliz von Anhängern des früheren Präsidenten Ali Abdallah Saleh. In den vergangenen Tagen drangen sie dann auch in den Süden des Landes ein. Am Mittwoch rückten die Rebellen auf die südliche Stadt Aden vor, wo der Präsident seit einem Monat Zuflucht gefunden hat. Über Hadis Verbleib herrschte am Donnerstag weiter Unklarheit.
Erst vor vier Tagen hatten die USA aus Sicherheitsgründen eigene, bei Aden stationierte Soldaten abgezogen. Sie hatten die von den Houthis eroberte Luftwaffenbasis Al-Anad als Drohnen-Stützpunkt im Anti-Terror-Kampf genutzt. US-Soldaten trainierten dort zudem jemenitische Spezialeinheiten. Der Jemen ist einer der engsten US-Verbündeten in der Region.