Alexander Wurz, über den einst im Jahr 2000 sein Benetton-Teamchef Flavio Briatore meinte, er habe vielleicht die Gebrauchsanweisung für sein Auto verlegt, weil er gerade keine Ergebnisse lieferte, war von 1997 bis 2009 in der Formel 1 engagiert. Selten (1998-2000 bei Benetton, 2007 bei Williams-Toyota) allerdings als Stammfahrer, weshalb er nur 69 Grand-Prix-Einsätze absolvierte. Dabei gelang ihm bereits in seinem dritten Rennen, damals als Benetton-Ersatzfahrer mit Platz drei in Silverstone der Sprung auf Podest. Dieses Kunststück wiederholte der heute 41-Jährigen danach nur noch 2005 in Imola und 2007 in Montreal.

Nie um Spruch verlegen

Der nunmehrige ORF-TV-Experte und derzeitige Vorsitzende der Formel-1-Fahrervereinigung war dabei nie um einen Spruch verlegen. So meinte er etwa 2001 auf der Suche nach einem F1-Cockpit: „Ich wäre bereit, ohne Gage zu fahren. Ich verdiene mir mein Geld schon anderswo.“ Oder 2005, als er mehrere Bestzeiten in Freitagstrainings fuhr, antwortete er auf die Frage, wie gut der McLaren-Mercedes ob dieser Tatsache sein müsse: „Das liegt am Fahrer! Wurz mein Name.“

Jüngster LeMans-Sieger

Als seinen größten Erfolg bezeichnet er neben dem dritten Platz in Silverstone seine zwei Siege beim 24-Stunden-Rennen von LeMans. 1996 gewann er diesen Klassiker als 22-Jähriger und damit jüngster Fahrer überhaupt, 2009 wiederholte er seinen Erfolg. Seit 2012 fährt der Niederösterreicher für Toyota (27 Einsätze, fünf Siege) in der Langstrecken-WM. Seinen letzten Einsatz absolviert der dreifache Familienvater nun am 21. November beim Sechs-Stunden-Rennen von Bahrain. Dem Motorsport werde er aber sicher erhalten bleiben: „Ihr werdet mich immer noch sehen, nur ohne Overalls.“

t.h.