(Motorsport-Total.com) – Valtteri Bottas kannte das Gefühl bereits aus Bahrain, dass ein schnelleres rotes Auto an ihm vorbei möchte. Vor drei Wochen haderte noch Sebastian Vettel mit dem schnellen Williams, heute verzweifelte Kimi Räikkönen an seinem Landsmann. Der Ferrari-Pilot lag in den letzten Runden des Rennens von Barcelona knapp hinter dem Williams auf Rang fünf und wollte ihn unbedingt knacken – doch es gelang nicht.
“Wir haben unser Bestes gegeben und sind am Ende auf die Williams gestoßen, aber es war sehr schwierig zu überholen”, schildert Räikkönen das gleiche Problem wie sein Teamkollege in Bahrain. Bottas machte sich so breit wie möglich, und der “Iceman” fand keinen Weg vorbei. “Das Wochenende war in vielerlei Hinsicht schwierig für uns, und das Ergebnis war nicht wie gewünscht”, sagt er schließlich.
Dass der Finne im Kampf gegen seinen Landsmann klein beigeben musste, hatte mehrere Gründe: Zum einen war er im Gegensatz zu Teamkollege Vettel nicht mit der neusten Update-Variante des Ferrari unterwegs, zudem trägt die heutige Formel 1 trotz Windschatten und DRS nicht gerade zur Überholfreundlichkeit bei. “Ihr Auto hat unsere Aerodynamik ziemlich gestört, und so konnten wir nicht vorbei”, meint Räikkönen.
“Nah ranfahren ging, aber irgendwie scheinen unsere Reifen beim Hinterherfahren mehr zu leiden als bei den anderen”, kommt er auf das nächste Detail zu sprechen. Obwohl der Ferrari Mediums und der Williams harte Reifen aufgeschnallt hatte, schienen die Roten keinen Vorteil zu haben. “Zudem hat der Williams einen guten Topspeed, was es sehr schwierig macht, sie zu überholen. Sie haben genug getan, um mich hinter ihnen zu halten.”
“Es waren einfach viele Dinge, die zusammengekommen sind”, fasst der Weltmeister von 2007 abschließend zusammen, und Teamchef Maurizio Arrivabene verrät, dass es auch an der Strecke gelegen hat. Denn obwohl man vor der Zielkurve eine Schikane eingebaut hat, um das Überholen zu ermöglichen, hat sie Ferrari womöglich eher behindert. Denn im langsamen dritten Sektor kam die Scuderia an diesem Wochenende gar nicht zurecht.
“Der dritte Sektor ist der Traktionssektor, und wenn man das Problem nicht löst, dann wird es in Monaco nur noch schlimmer”, macht sich der Italiener Sorgen um die kommenden Rennen, denn auch in Monaco und Kanada wird viel auf Traktion ankommen, die heute anscheinend nicht gestimmt hat. Zuvor hat man bei den Testfahrten kommende Woche allerdings noch die Chance auf Verbesserungen – dann jedoch nicht mit zwei verschiedenen Autos parallel.