Silberpfeile im Rennen chancenlos

(rsn) Als Lewis Hamilton die gefühlte Höchststrafe des Tages
ereilte, konnte er einfach nicht mehr an sich halten. “Ich werde
gerade von einem Williams überholt”, teilte der frustrierte Ex-Weltmeister
dem Mercedes-Kommandostand mit. Am Ende wurde der von Platz
zwei gestartete Engländer sogar überrundet und landete auf Platz
zwölf. Wenig besser erging es Nico Rosberg, der von der Pole Position
auf Rang sechs durchgereicht wurde.

Rund 24 Stunden nach dem überragenden Qualifying mit der ersten
Doppel-Pole für die frisch lackierten Silberpfeile seit dem Comeback
in der Formel 1 vor den Augen von Daimler-Boss Dieter Zetsche folgte
der Rückschlag im Rennen. Wie schon in Bahrain, als Rosberg von eins
auf neun zurückfiel, war Mercedes erneut chancenlos im Kampf um
die Podestplätze.

“Wir haben jetzt eine Menge zu tun”, sagte Hamilton: “Wir sind beide
zurückgefallen, aber ich einen weiten, weiten Weg, und ich weiß nicht,
warum. Wir gehen jetzt zurück ans Zeichenbrett und schauen, was
wir tun können.”

Rosberg, der am Samstag in einer eigenen Liga gespielt hatte, sah
seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Zwar hatte Mercedes
wie alle anderen Teams einen verbesserten Boliden nach Barcelona
gebracht, doch die Probleme blieben. Andere als im Wüstenstaat,
aber nicht weniger frustrierend für die beiden Fahrer.

“Ich hatte ein sehr hartes Rennen heute. Der erste Stint war okay,
aber danach bin ich mein eigenes Rennen gefahren. Es hätte keinen
Sinn gemacht, die Reifen zu zerstören bei dem Versuch, vorne zu
bleiben”, sagte Rosberg: “Wir haben ein sehr schnelles Auto, aber
wir müssen dafür sorgen, dass es auch im Rennen funktioniert.”

So sieht das auch Motorsportchef Toto Wolff: “Es ist offensichtlich,
dass wir noch nicht den richtige Kompromiss zwischen unseren
Leistungen am Samstag und Sonntag gefunden haben.”

Teamchef Ross Brawn lobte trotzdem Rosberg für seinen “exzellenten
Job” und sein “kontrolliertes Fahren”, das zu einer Drei-Stopp-Strategie
führte. Hamilton dagegen hatte “zu keinem Zeitpunkt eine gute Balance,
was eine kritische Situation noch schlimmer machte”, so Brawn. Als man
das dem Ex-Weltmeister während des Rennens mitteilte und ihn
aufforderte, die Reifen zu schonen, gab dieser nur zurück: “Ich kann
nicht noch langsamer fahren.” Schneller aber eben auch nicht.


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