Sutil: "Das Auto hat es drin" – Motorsport

(Motorsport-Total.com) – Ein Jahr war er außen vor, doch verlernt hat er in dieser Zeit nichts: Adrian Sutil ist so schnell wie eh und je. Und er holte gleich im ersten Rennen nach seiner Rückkehr in die Formel 1 einige WM-Punkte. Seither verpasste der deutsche Rennfahrer von Force India aber zweimal die Zielankunft und punktete auch in Bahrain nicht. Vor dem Europa-Auftakt in Spanien spricht er in seiner Medienrunde über seine aktuelle Form, die Stärken seines Autos und über die Hoffnung auf einen baldigen Podestplatz.

Frage: “Adrian, hat dein Team für Barcelona ein paar gute Updates im Gepäck?”
Adrian Sutil: “Das werden wir am Freitag erfahren. Wir haben ein paar aerodynamische und ein paar technische Details dabei. Hoffentlich ist der Effekt groß genug.”

Frage: “Das Auto war bisher auf jeder Strecke gut. Es gibt also keinen Grund, warum das hier nicht der Fall sein sollte, nicht wahr?”
Sutil: “Genau. Natürlich gab es Strecken, die uns noch besser lagen als andere Kurse. Bahrain zum Beispiel. Dort waren wir besonders gut. In China hatten wir ein paar mehr Probleme in der Qualifikation.”

“Generell ist das Auto aber gut, egal ob Qualifying oder Rennen. Vor allem im Rennen stehen wir immer gut da. Wir nehmen die Reifen nicht so hart ran. Das sollte hier in Barcelona eine gute Grundlage darstellen. Bei den Wintertests kamen die Reifen hier nämlich an eine gewisse Grenze?”

Frage: “Würdest du ein heißeres Wochenende vorziehen oder spielt das für dich keine Rolle?”
Sutil: “Nun, ich denke nicht, dass das einen so großen Unterschied macht.”

Frage: “Hast du das Gefühl, es muss sich etwas verändern? In den vergangenen drei Rennen warst du schließlich stets in Zwischenfälle verwickelt…”
Sutil: “Naja. Ich glaube nicht an Glück oder Pech. Ich bin meines eigenen Glückes Schmied. Es gibt solche Dinge, aber daraus kannst du lernen. Auch aus solchen kleinen Zwischenfällen gilt es möglichst viel zu lernen.”

“Du denkst vielleicht, da kannst du nicht viel machen oder du hast Pech gehabt oder dergleichen. Es gibt nicht viel, was ich da verändern könnte. Ich weiß aber, was ich besser machen kann. Damit im Hinterkopf werde ich etwas bessere Arbeit abliefern. Und dann sollte am Ende auch ein sehr gutes Ergebnis dabei herausspringen.”

Eingerostet fühlt sich Sutil nicht

Frage: “Kann das vielleicht auch daran liegen, dass du ein Jahr pausiert hast und dich erst noch etwas ‘entrosten’ musst?”
Sutil: “Ich fühle mich nicht eingerostet, sondern besser im Auto. In Bahrain fing ich mir einen Plattfuß ein, weil der Frontflügel von Massa meinen Reifen berührt hatte. Wenn du Glück hast, geht bei solchen Zwischenfällen nichts weiter kaputt und du warst nur um ein paar Zentimeter am falschen Ort. Das ist alles.”

“Das musst du im Hinterkopf haben. Mir war vielleicht nicht klar, dass diese Reifen da recht anfällig sind. Ich habe aber gelernt, vorsichtig zu sein, was solche kleinen Berührungen angeht. Ich werde versuchen, dergleichen künftig zu vermeiden, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Das Auto hat es drin. Es stimmt aber: Ich habe in den vergangenen Rennen ein paar Punkte verpasst. Das ist klar.”

Frage: “Sprechen wir über das Auto. Was sind die Stärken und Schwächen des Fahrzeugs? Und welche Strecken sollten ihm liegen, welche weniger? Vor ein paar Jahren war Force India speziell in Spa und Monza ungeheuer konkurrenzfähig…”
Sutil: “Wir sind ziemlich konstant. Paul (di Resta; Anm. d. Red.) und ich haben in den vergangenen Rennen gut gepunktet. Wir sind immer da. Wir bewegen uns in den Top 5, in den Top 6. Sagen wir es einmal so. Es ist möglich, in dieser Region zu sein.”

“Noch ein paar Positionen mehr nach vorn, dann können wir auf das Treppchen fahren. Ich weiß aber nicht genau, wo wir stehen. Ich bereite mich darauf vor, bei jedem Rennen ein gutes Ergebnis einzufahren. Ich versuche, das Beste daraus zu machen. Hoffentlich kommt der Podestplatz schon bald. Das ist der nächste Schritt.”

Frage: “Was hast du in den vier bisherigen Rennen über die Reifen gelernt?”
Sutil: “Du lernst natürlich ein bisschen was. Wir haben gelernt, dass die Reifen nicht so schlecht sind. Sie sind auf jeden Fall besser als bei den Wintertests. Speziell in Bahrain haben die Reifen sehr gut gehalten. Wir hatten ein sehr gutes Tempo.”

“In China habe ich das Rennen nicht komplett absolviert, konnte dort also nicht so viel dazulernen. Aus Malaysia konnten wir auch nur bedingt unsere Lehren ziehen, denn nach dem zweiten Boxenstopp war das Rennen gelaufen. Du arbeitest aber mit diesen Reifen und verbesserst dich kontinuierlich. Du lernst an jedem Tag etwas dazu. So ist das zumindest bei mir. Das hört nicht auf bis ich ein sehr alter Mann bin, würde ich meinen.”

Die Formel 1 als ständiger Lernprozess

Frage: “In den vier Rennen seit deiner Rückkehr hast du also offenbar vieles dazugelernt?”
Sutil: “Ja. Na klar. Kleine Details. Ich bin ja kein Neuling in der Formel 1. Ich weiß, wie man fahren muss. Und ich kenne alle Abläufe. Jetzt geht es eben um die kleinen Kleinigkeiten. Die können einen großen Unterschied ausmachen.”

“Du musst mit offenen Augen durch die Welt gehen und allzeit bereit sein. Wenn du mit den Ingenieuren sprichst, musst du immerzu Fragen stellen. Es gibt immer noch mehr Details. Und wenn du dich zu lange mit dem gleichen Thema beschäftigst, dann gibt es Sachen, die du nicht mehr richtig wahrnimmst. Dann siehst du die Blume auf dem Tisch einfach nicht mehr. Du vergisst sie ganz.”

“Dann kommt jemand neu ins Team und fragt: ‘Warum steht eigentlich eine Blume auf dem Tisch?’ Das ist die große Schwierigkeit, wenn du lange Zeit am selben Ort arbeitest. Deshalb ist es meiner Meinung nach wichtig, sich selbst zu hinterfragen. Was kann ich besser machen? Ist das der richtige Weg? Auch wenn du es schon immer so gemacht hast. Und auch wenn es immer funktioniert hat, muss das nicht bedeuten, dass es bis in alle Ewigkeit funktioniert.”

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