Die Materialschlacht der Formel 1 forderte am letzten Tag ihr größtes Opfer. In vier Autos platzten die Motoren und sorgten für einen frühen Feierabend. Bei den Mercedes-Teams wurden die Schäden wegen der hohen Laufzeiten erwartet. Der von Lotus kam aus heiterem Himmel.
In der zweiten Testwoche von Bahrain gingen nicht nur die Mechaniker auf dem Zahnfleisch. Auch das Material zeigte Ausfallerscheinungen. Am Donnerstag verlor Toro Rosso einen Motor. Am Freitag erwischte es Lotus. In der Nacht zum vorletzten Tag gingen in der Mercedes-Garage die Lichter nicht mehr aus. Der V6-Turbo musste ausgebaut werden, weil er verdächtige Geräusche von sich gab.
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Sauber verbrachte den ganzen Samstag im Dunkel seiner Box. Auch hier kam es zu einem Motorwechsel. Beim großen Testfinale gingen gleich vier Motoren über den Jordan. Force India, Williams, McLaren und wieder einmal Lotus packten vorzeitig ein.
Mercedes-Motoren zwischen 2.904 und 3.897 Kilometer alt
Bei den Mercedes-Teams waren die Motorschäden eingeplant. Die Triebwerke verrichteten seit dem ersten Testtag in dem Königreich ihren Dienst. Sie kamen an die Grenze dessen, wofür sie ausgelegt sind. Also zwischen 3.000 und 3.500 Kilometer. Das muss eine Antriebseinheit aushalten, wenn man mit fünf Exemplaren durch die Saison kommen will.
Der Mercedes V6-Turbo im McLaren hatte zum Zeitpunkt des Schadens 2.904 Kilometer auf der Uhr. Bei Force India waren es 3.149 Kilometer. Am längsten hielt das Williams-Paket durch. Stolze 3.897 Kilometer. Valtteri Bottas stellte den Mercedes-Sechszylinder noch geistesgegenwärtig auf der Zielgeraden ab, bevor er sich in Feuer und Rauch auflösen konnte.
14 Stunden für einen Motorwechsel
Lotus rechnete nicht mit einem Defekt. Der Motor hatte erst 352 Kilometer abgespult, als er sich im Heck des schwarzen Autos mit einem veritablen Feuer verabschiedete. Das hat nichts mit der Laufzeit zu tun, sondern mit den Problemen, mit denen der französische Hersteller seit Beginn der Testfahrten kämpft. Es brennt an allen Ecken und Enden.
Für die Mechaniker wurde der Austausch der Antriebseinheiten jedes Mal zur Tortur. Mercedes brauchte 11, Sauber 14 Stunden. Das lag daran, dass die Motoren nicht im Paket gewechselt wurden. Weil man sich möglichst viele neue Komponenten für den Saisonstart in Melbourne aufheben wollte, mussten von den defekten Power Units die noch intakten Komponenten geplündert werden.
Damit ergaben sich zwei Aufgaben. Das Puzzle zusammensetzen und den Einbau. Mercedes-Chefdesigner Aldo Costa erklärt: “Dabei wird erst einmal die Antriebseinheit außerhalb des Autos aus alten und neuen Teilen neu aufgebaut, bevor sie ins Auto gehoben wird. Das nimmt Zeit in Anspruch. In Melbourne wird das schneller gehen. Da wechseln wir das komplette Paket.”
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