Sakhir – Zum Abschluss der Testfahrten in Bahrain war er der Schnellste. Lewis Hamilton darf sich nach starken Testleistungen seines Mercedes vor Saisonstart berechtigte Hoffnungen auf seinen zweiten Formel-1-WM-Titel nach 2008 machen. Den strauchelnden Konkurrenten Red Bull mit Titelverteidiger Sebastian Vettel hat der 29-jährige Brite aber noch lange nicht abgeschrieben.
„Sie haben ein atemberaubendes Auto. Wenn sie die Sache mit dem Motor oder den Systemen, mit denen sie Probleme haben, in den Griff bekommen haben, werden sie – wie immer – sehr schwer zu schlagen sein“, warnte Hamilton vor Red Bull. „Sebastian ist der amtierende Weltmeister, er ist der Gejagte. Aber ich weiß, dass mein Team stark ist, also werden wir hoffentlich mit ihnen kämpfen können.“
Die Bullen haben bisher nicht nur mit dem mäßig stabilen Renault-Motor, sondern auch mit dessen Verbau zu kämpfen gehabt. Probleme mit der Kühlung und andere technische Defekte sorgten dafür, dass Vettel und sein neuer Teamkollege Daniel Ricciardo vor Saisonstart in nicht einmal zwei Wochen in Melbourne (16. März) deutlich weniger Testrunden gefahren sind als ihre Hauptkonkurrenten.
Mercedes spulte an den insgesamt zwölf Testtagen in Jerez und Sakhir mit 4.973 km das größte Pensum ab – dicht gefolgt von Williams (4.893). Red Bull kam im Vergleich auf lediglich 1.711 Kilometer. Die schnellste Runde aller Tests in Bahrain fuhr Felipe Massa am Samstag in seinem neuen Williams. Das englische Traditionsteam ist seit dieser Saison ebenfalls mit Mercedes-Motor ausgestattet.
Im Vorjahr hatte Williams noch mit lediglich fünf WM-Punkten und Rang neun in der Konstrukteurswertung enttäuscht. Die Regelrevolution gab dem Rennstall aber neue Chancen. „Wir werden in den ersten Rennen wahrscheinlich einige Überraschungen sehen“, meinte Hamilton. „Zum Glück hat Mercedes so einen guten Motor.“ Er könnte in den ersten Wochen der WM-Saison der entscheidende Vorteil sein. (APA)