Katar wird am arabischen Golf immer mehr zum Buhmann und Außenseiter. Weil das Land in der Region Islamisten unterstützt, ziehen Saudi-Arabien, Bahrain und die Emirate jetzt sogar ihre Botschafter aus Doha ab. So einen Eklat hat es noch nie gegeben.
Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain ziehen ihre Botschafter aus Katar ab. Der Golfstaat habe sich geweigert, ein Kooperationsabkommen umzusetzen, das der Sicherheit und Stabilität dienen sollte, begründen die drei Länder ihre Entscheidung. Es ist das erste Mal, dass es innerhalb des Golf-Kooperationsrats zu einem solchen Eklat kommt.
Dem vor mehr als drei Jahrzehnten gegründeten, pro-westlichen Kooperationsrat gehören alle vier Staaten sowie Oman und Kuwait an. Allerdings kommt Katar seit Längerem die Rolle des Außenseiters zu, weil es islamistische Gruppen in Syrien, Ägypten oder anderen Teilen des Nahen Osten unterstützt, die von einigen Ratsmitgliedern argwöhnisch betrachtet oder zum Teil sogar als feindlich angesehen werden. So gewährt Katar etwa der in mehreren arabischen Ländern aktiven Bewegung der Muslimbrüder Unterstützung.
Laut einer gemeinsamen Erklärung der drei Staaten, die die staatliche Nachrichtenagentur der Emirate zitiert, sind diese auch verärgert über Einmischungen Katars in ihre inneren Angelegenheiten. Außerdem dürfe niemand Personen oder Organisationen unterstützen, die durch politische Aktivitäten oder über “feindlich gesinnte Medien” die Sicherheit eines Staates des Golf-Kooperationsrats gefährdeten. Die Kurse an der Börse in der katarischen Hauptstadt Doha sind seit der Ankündigung bereits um drei Prozent gefallen.
Bereits vor über einem Jahr hatte sich die Führung der Emirate über Katar beschwert, nachdem der dort lebende prominente ägyptische Kleriker Jussif al-Karadawi im vergangenen Januar in einer Predigt gesagt hatte: “Die Emirate stellen sich gegen jede Form von islamischer Herrschaft, und sie sperren jeden ein, der damit sympathisiert.”
Quelle: n-tv.de
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