Syrien – Die internationale Militäroffensive gegen den Islamischen Staat (IS) ist in eine neue Phase getreten. In der Nacht auf Dienstag griffen US-Kampfflugzeuge erstmals, unterstützt von Drohnen und Cruise Missiles, IS-Stellungen in Syrien an. An den Bombardierungen, die den ganzen Tag andauerten, beteiligten sich nach Angaben von Pentagonsprecher John Kirby auch die arabischen Staaten Saudi-Arabien, Jordanien, Bahrain, Katar sowie die Emirate.
„Die USA stehen nicht alleine in ihrem Kampf gegen IS“, sagte US-Präsident Barack Obama am Dienstag und nannte die Kooperation mit den arabischen Staaten „ein starkes Bündnis“. Die nationale Sicherheit werde „Schulter an Schulter“ mit den arabischen Ländern verteidigt. „Wir werden Terroristen, die unser Volk bedrohen, keinen Zufluchtsort lassen“, sagte Obama. Zugleich warnte er, dass der Kampf in Syrien lange dauern werde.
Über ihren genauen militärischen Beitrag aber schweigen sich die meisten Golfstaaten aus. Lediglich Jordanien erklärte, mit eigenen Kampfjets IS-Ziele nahe seiner Ostgrenze zum Irak bombardiert zu haben. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London sprach von mindestens 120 getöteten und 300 verletzten Dschihadisten, aber auch von Opfern in der Zivilbevölkerung.
Der syrische Diktator reagiert zurückhaltend
Mit den jüngsten Angriffen liegt die Gesamtzahl der US-Luftschläge gegen den IS im Irak und in Syrien bei etwa 200. Frankreich beteiligt sich bis jetzt nur an den Angriffen im Irak, Großbritannien hat sich noch nicht festgelegt. Deutschland schließt einen militärischen Einsatz der Bundeswehr aus. Wie Washington mitteilte, wurde das Regime in Damaskus über seinen ständigen Vertreter beim UN-Sicherheitsrat von den bevorstehenden Luftoperationen informiert. Der syrische Präsident Baschar al-Assad reagierte zurückhaltend und erklärte über syrische Staatsmedien, sein Land unterstütze die internationalen Bemühungen im Kampf gegen den Terrorismus. Syrien setze mit ganzer Entschlossenheit den Krieg fort, den es schon vor Jahren begonnen habe. In den vergangenen Wochen noch warnte er die USA vor eigenmächtigen Angriffen gegen die Extremisten in Syrien.