Vandoorne-Siegesserie geht weiter

McLaren-Junior Stoffel Vandoorne (ART) setzt seine Erfolgsserie in der GP2 fort. Nach seinen Siegen in den Hauptrennen von Bahrain und Spanien – und seinen beiden zweiten Plätzen bei den jeweiligen Sprints – gewann der Belgier auch den Klassiker in den berühmten Straßen von Monaco. Platz zwei ging an den US-Amerikaner Alexander Rossi (Racing Engineering), der die erste Rennhälfte angeführt hatte, die Führung aber beim Boxenstopp an Vandoorne abgeben musste. Als Dritter durfte Sergio Canamasas (MP Motorsport) in die Fürstenloge.

Schon vor dem eigentlichen Rennstart herrschte Chaos. Die ersten beiden Startversuche mussten abgebrochen werden. Schließlich entschied sich die Rennleitung dazu, das Startprozedere mit allen Autos neu einzuleiten. Red-Bull-Youngster Pierre Gasly (DAMS) wurde als Übeltäter für das Chaos beim ersten Startversuch ausgemacht und musste deshalb aus der Boxengasse starten. Mit einer Viertelstunde Verspätung ging es dann los. 40 Mal ging es durch die Straßen des Fürstentums.

Beim Start beschleunigte Raffaele Marciello (Trident) Pole-Setter Rossi aus und überholte in der ersten Kurve. Marciello hatte sich im Gegensatz zu Rossi und Vandoorne für den weichen Reifen entschieden. Das war für den Start und die Anfangsphase ein klarer Vorteil, doch nach neun Runden waren die Reifen am Ende und der Sauber-Testfahrer musste an die Box zum Wechsel auf die härtere Mischung. Auch Arthur Pic (Campos) hatte auf diese Strategie gesetzt.

Boxenstopp entscheidet Duell um Sieg

Durch die frühen Boxenstopps dieser Fahrer führte Rossi vor Vandoorne. In Runde 20 gab es eine kurze virtuelle Safety-Car-Phase, weil Marco Sörensen (Carlin) in der Grand-Hotel-Haarnadel in der Leitplanke steckte. Er wurde von Norman Nato (Arden) angeschoben, der dafür eine Strafe erhielt. Dieses virtuelle Safety-Car nutzten Rossi und Vandoorne für ihren Pflichtboxenstopp. Dabei konnte der Belgier seinen Konkurrenten überholen.

Rossi merkte zwar am Funk an, dass Vandoorne seiner Meinung nach zu schnell in der Geschwindigkeitsbegrenzung war, doch die Rennleitung fand keine Unregelmäßigkeiten. Somit mussten beide 20 Runden mit dem weichen Reifensatz absolvieren. Die Rundenzeiten des Duos war zwar langsamer als jene der Verfolger, aber der Vorsprung war groß genug. Auch ein weiteres virtuelles Safety-Car in Runde 26 (Wrackteile auf der Strecke) konnte die Reihenfolge an der Spitze nicht verändern.

Rossi fand in der Schlussphase keinen Weg vorbei und musste sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben. In der Meisterschaft wuchs sein Rückstand deshalb weiter an. Vandoorne führt nach seinem dritten Saisonsieg mit 111 Punkten. Rossi liegt als Zweiter schon 43 Zähler zurück. Als Dritter überquerte zwar Julian Leal die Ziellinie, doch der Carlin-Pilot hatte wegen “unsafe release” eine Strafe von zehn Sekunden bekommen.

Diese Strafe wurde auf seine Rennzeit addiert, wodurch er auf den sechsten Rang zurückfiel. Platz drei ging an Canamasas, der sich als wahrer Monaco-Spezialist etabliert hat. Der schwierige Straßenkurs ist seine Paradestrecke, wie die Ergebnisse der vergangenen Jahre zeigen: 2014 wurden es die Plätze fünf und zwei. Heute kam ein Podestplatz hinzu.

Die Positionen vier bis sieben gingen an Pic, Sergeij Sirotkin (Rapax), Leal und Richie Stanaway (Status). Marciellos Strategie ging nur bedingt auf, denn der Italiener fuhr als Achter ins Ziel. Damit wird Marciello das Sprintrennen am Samstag von der Pole-Position starten. Jordan King (Racing Engineering) und Nick Yelloly (Hilmer) nahmen als Neunter und Zehnter die letzten Punkte mit. Rene Binder (Trident) ging als Elfter knapp leer aus. Das Sprintrennen ist am Samstag für 16:10 Uhr angesetzt.

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