Sakhir. Dass die Sonne am Persischen Golf seit Tagen erbarmungslos auf den Asphalt der Rennstrecke in Sakhir brennt, ist genau nach dem Geschmack von Sebastian Vettel. „Die heißen Temperaturen liegen uns sicher etwas mehr“, sagte der Ferrari-Star vor dem Formel-1-Showdown in der Wüste von Bahrain: „Wenn uns die Hitze hilft, ist das umso besser.“
Die Reifen geschont
Im Kampf gegen Mercedes hofft der Deutsche auf ähnliche Vorteile wie bei seinem überraschenden Sieg in Malaysia. Dort hatte die Sonne den Asphalt auf bis zu 60 Grad aufgeheizt. Und weil Ferrari bei diesen schweren Bedingungen mit einer cleveren Taktik unterwegs war und durch auffallend wenig Reifenverschleiß glänzte, hängte Vettel Weltmeister Lewis Hamilton und Nico Rosberg ab.
Ob das auch am Sonntag (17 Uhr) beim spektakulären Nachtrennen im Golfstaat klappt? Es sei jedenfalls „zu einfach“, sich ausschließlich auf die Hitze zu verlassen, meinte Vettel. Doch im Duell der Werksteams hat der 27-Jährige auch aus einem anderen Grund Hoffnung. „Wir haben bewiesen, dass wir ein starkes Auto haben, egal, bei welchen Bedingungen. Mercedes war im letzten Jahr weit voraus, das löst sich nicht einfach in Luft auf“, sagte Vettel, der Mercedes trotzdem weiterhin „richtig ärgern“ will.
Obwohl das Rennen in den Abendstunden stattfindet, sind hohe Asphalttemperaturen sicher. Tagsüber liegt die Lufttemperatur bei über 30 Grad. Das könnte Mercedes erneut zusetzen. „Unser kritischstes Problem war es, die Reifen haltbar zu machen. Das haben wir gelöst, wir sind gut vorbereitet für Bahrain“, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff: „Aber es hat keine 60 Grad Asphalttemperatur gehabt.“
Furcht vor der Hitze
Dass der Reifenverschleiß in der Hitze wieder ansteigt, sei deswegen nicht auszuschließen. Den Silberpfeilen ist anzumerken, dass sie Respekt vor dem heißen Klima haben und Ferrari erneut fürchten. „Wir machen gute Fortschritte“, lobte Vettel, der allerdings auch zur Zurückhaltung mahnte. „Wir müssen die Füße auf dem Boden halten. Man darf es nicht als selbstverständlich sehen, dass wir in dieser Position sind.“