Der Rückruf sei eine “große Herausforderungen”, Abarbeitung dauert “sicher” bis Ende 2016
Wien/Wolfsburg – VW-Chef Matthias Müller kündigt angesichts des Skandals um manipulierte Abgaswerte Kürzungen bei den Investitionen an. Jobs sollen aber keine gestrichen werden, sagte er den “Salzburger Nachrichten” am Rande eines Autorennens in Bahrain.
Auch im Motorsportbereich könnte der VW-Konzern (VW, Audi, Porsche) auf die Bremse steigen. “Natürlich wird es so sein, dass man in manche Reglements hineinschaut und vielleicht einen Schritt zurückgeht, aber wir stellen den Sport nicht grundsätzlich infrage”, wird Müller am Montag in den “SN” zitiert. “Die Formel 1 ist weiter kein Thema für uns.”
Zum Thema Jobs sagte Müller, das Ziel sei es “in jedem Fall, die Stammbelegschaft an Bord zu halten”.
Jedoch würden verschiedene Investitionen “infrage gestellt oder verschoben. Und man muss zum Teil die geplanten Größenordnungen überprüfen.”
Nicht sparen bei alternativen Antrieben
Bei alternativen Antrieben will Müller hingegen nicht sparen. “Wir werden unsere Ausgaben für alternative Antriebe im kommenden Jahr um rund 100 Mio. Euro erhöhen.” Der neue Phaeton komme, und zwar mit reinem Elektroantrieb.
Zu den beurlaubten Managern Ulrich Hackenberg, Heinz-Jakob Neußer und Wolfgang Hatz äußerte sich Müller auf Nachfrage nicht.
Der Rückruf der manipulierten Autos werde “logistisch eine große Herausforderung”. “Je nach technischem Aufwand wird es sicher bis Ende nächsten Jahres dauern, bis alles abgearbeitet ist”, bekräftigte der neue VW-Boss. Die Einigung mit den Behörden werde noch in diesem Jahr erfolgen. “Technische Lösungen” werde VW “in Kürze” anbieten, so Müller am Rande des Landstrecken-WM-Finales in Bahrain. (APA, 23.11.2015)