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Kommentar anlässlich des Artikels “Die Sorge vor dem großen Nachbarn” erschienen in Deutsche Welle am 28.03.2010.
In Anbetracht des Ausganges des kürzlich stattgefundenen Gipfeltreffens der Arabischen Liga in Libyen, bilden die zwei Wissenschaftler Mustafa Alani und Abdulaziz Al-Sager eine Minorität.
In der Region macht sich seit einigen Jahren die Idee von regionalen Kooperationen anstelle einer regionaler Konfrontation bemerkbar. Das hat auch mit der amerikanischen Invasion im Irak 2003 und der dadurch eingeleiteten Machtverlust der Schutzmacht USA zu tun.
Wenn man von Saudi Arabien und einige andere Staaten ab sieht, wo der anti-schiitische Wahabismus herrscht, sind die meisten Staaten in der Region um einen Ausgleich mit dem Iran bemüht. So gibt es sogar Annäherungsversuche zwischen Ägypten und dem Iran.
Insgesamt ist die Region nicht interessiert an weiteren Sanktionen und einer Isolation Irans, denn die Globalisierung hat ebenfalls im Nahosten Einzug gehalten. Ein Angriff auf den Iran, sei es wirtschaftlich oder militärisch, wirkt sich nämlich unmittelbar auf die Anrainerstaaten aus.
Der Vollständigkeitshalber sei erwähnt, dass die zwei Herren von unschlüssigen Voraussetzungen ausgehen. Der Jahrzehnte lange Erzfeind der Araber Isra besitzt A-Waffen und das hat dennoch nicht zu einem Wettrüsten in der Region geführt. Ferner bedeutet eine Kündigung des Atomwaffensperrvertrages seitens Irans den unmittelbaren militärischen Angriff Israels oder USA, etwas was das berechenbare Regime weiß (siehe mäßigenden Einfluss Irans auf die Hisbollah). Das heißt, das Szenario eines mächtigen atomaren Iran kann nicht die Begründung für die angeblich damit einhergehenden Unterwürfigkeit der Araber, wie die zwei “think-tankers” es durchspielen, sein.