WEC-Final: Fässler jagt Porsche

Den Konstrukteuren-Titel in der World Endurance Championship (WEC) hat Porsche bereits auf sicher. «Darauf sind wir stolz. Wir konnten dem Namen Porsche und dessen Mythos Ehre erweisen», freut sich Neel Jani. Der Seeländer fährt im Porsche 919 Hybrid und liegt in der Fahrerwertung an dritter Stelle.

Leader sind die Porsche-Teamkollegen um Mark Webber. Das Trio mit dem Ex-Formel-1-Pilot führt vor dem Saisonfinale in Bahrain mit zwölf Punkten Vorsprung vor dem Audi-Team mit Marcel Fässler. «Theoretisch haben wir noch Chancen, nüchtern betrachtet wird es schwierig», so Fässler. Der 39-jährige Einsiedler muss mit André Lotterer und Benoît Tréluyer gewinnen und gleichzeitig darauf hoffen, dass Webber, Timo Bernhard und Brendon Hartley – das Trio feierte zuletzt vier Siege in Folge – den höchsten Platz 4 erreichen. «Das Rennen in Bahrain endet in der Nacht. Da ist die Sicht nicht immer optimal. Wenn es windet, hat es zudem Sand auf der Piste, entsprechend rutschig wird es», hofft Fässler, der 2012 das Rennen in der Wüste gewonnen hat, auf mögliche Vorteile. «Wichtig wird sein, dass wir stets in Schlagdistanz mit Porsche bleiben, sie ständig unter Druck setzen können, damit sie Fehler machen.»

Im Audi R18 e-tron quattro droht der Weltmeister 2012 und dreifache Le-Mans-Sieger jedoch diese Saison leer auszugehen. Wie in Le Mans droht Fässler jetzt auch im Championat nur ein Platz hinter Porsche. «Seit Le Mans hat Porsche ein starkes Update gemacht. Sie haben viel mehr Hybrid-Power, kombiniert mit einem guten Aeropaket am Auto», anerkennt Fässler die Leistung des Gegners. «Aber natürlich hoffe ich immer noch, dass es klappt und wir am Ende den WM-Titel feiern.»

Janis charakterbildende Saison

Titelchancen hat Jani nicht mehr, aber zumindest auf den Tagessieg in Bahrain hofft auch der Berner im zweiten Porsche. «Wir wollen das Verpasste nachholen», sagt er. Denn fünf der bisher sechs 6-Stunden-Rennen beendete er mit Romain Dumas und Marc Lieb auf dem Ehrenplatz. In Japan mussten sie sich der internen Stallorder von Porsche beugen und das Webber-Team vorbeiziehen lassen. Auf dem Nürburgring führten sie mit grossem Vorsprung, bevor sie Strafzeiten aufgebrummt bekamen. In Austin wurden sie in Führung liegend von einem Defekt gestoppt. Jani spricht deshalb «von einer charakterbildenden Saison».

Buemi ohne Chance

Mit Sébastien Buemi ist ein dritter Schweizer Werkfahrer in der Langstrecken-WM vertreten. Der Romand hat sich 2014 sogar die WM-Krone gesichert. Diese Saison ist Buemi im Toyota TS040 Hybrid aber ohne Chance auf die Titelverteidigung. Nach nur einem Podestplatz im Startrennen in Silverstone (3.) liegt er hinter den beiden Porsche- und Audi-Teams nur auf Rang 5.

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