Im Februar bejubelten die Vereinigte Arabische Emirate das WM-Ticket
Foto: asia16.comDie Gerüchte haben sich bestätigt. Nicht nur der deutsche Vorrundengegner Bahrain (wir berichteten), sondern auch die Vereinigten Arabischen Emirate werden auf eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2015 im Katar verzichten.
“Wir haben dem Weltverband unseren Rückzug von der kommenden WM in Katar mitgeteilt”, erklärte Majed Sultan, Exekutiv-Chef des nationalen Verbandes der Emirate, der französischen Nachrichtenagentur AFP. Der Asienvertreter hätte beim Turnier gegen Frankreich, Schweden, Tschechien, Ägypten und Algerien antreten müssen.
Spekuliert wird, dass politische Gründe den Ausschlag für die
Rückzüge Bahrains und auch der Emirate gegeben haben. Schon seit
längerem gilt das Verhältnis Katars zu seinen Nachbarn Bahrain,
Vereinigte Arabische Emirate und Saudi-Arabien als angespannt. Der Funktionär nennt offiziell jedoch “technische Überlegungen und eine ungenügende Vorbereitung des Teams” als Gründe für den Verzicht. Eine offizielle Bestätigung durch den Weltverband fehlt bislang. Die IHF hat bislang lediglich den Rückzug des Bahrain bestätigt. Damit bekommt Deutschland neben Dänemark, Polen, Russland und Argentinien einen weiteren Vorrundengegner.
Noch unklar ist, welche Mannschaft nun für die beiden Asienvertreter nachrückt. Nach der Wildcard-Vergabe an Deutschland hatten vor allem die ausgebooteten Australier und auch Island als bestplatzierte Mannschaft der letzten Europameisterschaft heftigst interveniert. Bei den Asienmeisterschaften, bei denen die entsprechenden WM-Tickets errungen wurden, hatten Südkorea (5.) und Saudi-Arabien (6.) die nächsten Plätze belegt (wir berichteten).
Das Council der IHF wird sich mit den Folgen bei seinem nächsten Meeting am 21. November beschäftigen. Folgt der Rat des Weltverbandes der Logik, die man beim Nachrücken Deutschlands angewendet hat und lädt die bestplatzierten Teams der letzten Weltmeisterschaft als Nachrücker ein, so könnten Ungarn (8.) und Serbien (10.) noch eher nachrücken als Island, das 2013 auf einem enttäuschenden 12. Platz landete.
Die Nordmänner kämen allerdings ins Spiel, wenn die IHF die Startplatzvergabe der Europäischen Handballföderation EHF überlässt. Das Team von der Vulkan-Insel erreichte Anfang des Jahres Rang 5, Ungarn wurde Achter und Serbien Dreizehnter. Darüber hinaus hatten von den nichtqualifizierten Teams noch Norwegen (14.) und Montenegro (16.) an der letzten EM teilgenommen. Aber auch Australien oder ein Teilnehmer aus Panamerika (Uruguay) oder Afrika (Angola) wären als Nachrücker denkbar.
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